Quellen zur Geschichte der Juden im Bistum Konstanz (1273-1347)

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Bm. Konstanz 1, Nr. 76

1309 Januar 17, Konstanz

Heinrich, Freiherr von Bussnang, (Hainrich von Bussenang, ain vrie) verkauft mit Zustimmung seines Vetters Konrad, Freiherr und Ritter von Bussnang (Chuͦnratz von Bussenang, aines vrien und aines ritters, rat gunst und willen), Güter in und bei Weinfelden (dú guͤter, dú da ze Winvelden in dem dorf ligent und dabi). Diese Güter hatte Heinrich zuvor an Konrad verpfändet und inzwischen wieder ausgelöst (dú im von mir stuͦnden, und dú ich umb in erloͤset habe). Es handelt sich hierbei um den Hof des Rudolf Hunzikofer (der hof, den Ruͦdolf der Hunczikover, buwet und dar uf sitzet) und das Gut Slipphenbergers, welches Konrad Fuß bebaut (Slipphenbergers guͦt, das da buwet Chuͦnrat der Vuͦs). Diese Güter verkauft Heinrich von Bussnang an Konrad Pfefferhart, Propst zu St. Johann und Chorherr des Konstanzer Domes (han vúrkuft dem erbern herren hern Chuͦnrat Phefferhart, probst ze sant Johanne und korherren des tuͦmes ze Kostenz), für 47 Mark guten und lötigen Silbers Konstanzer Gewichts (umb siben und vierzig march guͦtes und loͤtigs silbers Kostenzer gewaͤgs). Mit dieser an ihn bereits ausbezahlten Summe hat Heinrich seine Schulden bei Christen und Juden bezahlt, um dadurch wachsenden Schaden zu vermeiden (der ich von im gewert, und die oͮh ze minem offen nucze komen sint, ze vûrgeltenne die gûlte, der ich schuldig waz an kristan und an juden von rehter sache, da wachsender schade ufgîe, dû mit dem selben silber vûrgulten ist).

Heinrich von Bussnang und sein Vetter Konrad besiegeln die Urkunde.

Als Zeugen anwesend waren (da zegegen waren) Ulrich der Harzer, Bürgermeister von Konstanz; Heinrich Pfefferhart, Fürsprech des Hofes zu Konstanz (1); Ulrich Pfefferhart (2), Kirchherr zu Seelfingen; Johannes Pfefferhart, Bürger zu Konstanz; und Ulrich der Schilter, Bürger zu Konstanz.

geben ze Kostanz […] do man zalte von Gottes gebúrte drûzehenhundert jar und darnach in dem nuͦnden jare, an dem vritage vor sant Sebastians Dult.

Rückvermerk:

Instrumentum emptionis possessionum sitarum in villa winuelden factum Hainr[ici] de Bussenang nobili (14. Jh.); weitere neuzeitliche Rückvermerke

(1) Hierunter ist ein Anwalt beziehungsweise Jurist des Konstanzer Gerichts zu verstehen; vgl. Bihrer, Bischofshof (2005), S. 172-174.

(2) Hierbei handelt es sich um den späteren Konstanzer Bischof (1345-1351). Siehe auch Bihrer, Bischofshof (2005), S. 413, Anm. 1078.

Überlieferung:

Frauenfeld, StA, 7.20.23, Orig., dt., Perg.

(Michael Schlachter) / Letzte Bearbeitung: 29.07.2020

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2020, KN01, Nr. 76, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/KN01/KN-c1-001l.html (Datum des Zugriffs)

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