Quellen zur Geschichte der Juden im Bistum Konstanz (1273-1347)

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Bm. Konstanz 1, Nr. 81

1310 März 3, Konstanz

Heinrich [II.] von Werdenberg, Sohn Graf Hugos [II.] von Werdenberg-Heiligenberg, billigt den von seinen Brüdern Hugo [IV.] und Albrecht [I.] mit Einverständnis ihrer Mutter Euphemia getätigten Verkauf aller gräflichen Besitztümer in den Orten Untereschach (Eschach inferiorem) und Oberzell (Celle), zweier Huben in Metzisweiler (Äzzelins wiler), zweier Huben in Reute und Ellenweiler (Rúti, quarum una superior et altera inferior appelatur) (1), sowie allen Eigentums im Ort Berg (Monte superiori et inferiori prope dictum locum Cella) (2) an den Abt und den Konvent des Prämonstratenserklosters Weißenau. Das erhaltene Geld soll zur Ablösung der Schulden verwendet werden, welche durch Zinsen bei Juden und das Einlager von Geiseln unerträglichen Schaden verursacht haben (… et argentum ac peccuniam (!) antedictam ab eisdem abbate et conventu integraliter receperint, ipsumque argentum et peccuniam totaliter in utilitatem evidentem ipsorum et meam converterint videlicet in exonerationem debitorum predictorum, quorum onus mihi et ipsis communiter incumbebat et quibus una cum eisdem extiti involutus, quibus apud iudeos in usuris et apud obsides in obstagiis dampna intolerabilia accreverunt).

Der Offizial der Konstanzer Kurie kündigt sein Siegel an. Verhandelt bei der Stadt Rheineck auf öffentlicher Straße (Actum aput oppidum Rinegge in strata publica) im Beisein von Hugo [IV.], Gf. von Werdenberg-Heiligenberg, Ritter Egloff von Rosenberg, Konrad von Reichenfels, Eberhard Helt, Rudolf, Vogt von Wartensee, Ulrich Höchst, Ammann von Rheineck, Heinrich von Hohenems, Konrad, Ammann von Bregenz, Rudolf Horsch, Konrad Biggel und anderen (aliisque quampluribus fide dignis).

Et Constantie consumatum et datum anno domini millesimo tricentesimo decimo, quinto nonas martii, indictione VIIIᵃ.

Rückvermerk:

Instrumentum […] atum (14./15. Jh.); 2) Instrumentum super Eschach et Zelle, Aezelinswiller et inde Rúti et in Montibus inferiore et superio […] a comitibus […] (14./15. Jh.); weitere neuzeitliche Signaturen und Rückvermerk

(1) Gemäß dem Rückvermerk der Urkunde von 1309 II 7 (KN01, Nr. 77); entsprechend folgend LUB 1, 5, Nr. 199, S. 244-247, und UB der südlichen Teile des Kantons St. Gallen 2, Nr. 1019, S. 183, Anm. 7.

(2) Vgl. hierzu ebenfalls die Urkunde von 1309 II 7 (KN01, Nr. 77). Der Bearbeiter von LUB 1, 5, Nr. 199, S. 244-247, sieht darin Niederweiler und Oberweiler. Der Bearbeiter von UB der südlichen Teile des Kantons St. Gallen 2, Nr. 1019, S. 1823, Anm. 8, deutet das Toponym vorsichtiger mit Verweis auf zahlreiche Ortschaften mit dem Namensbestandteil 'Berg' in der Nähe von Ravensburg.

Überlieferung:

Stuttgart, HStA, Best. B 523 I, U 1536, Orig., lat., Perg.

(Michael Schlachter) / Letzte Bearbeitung: 29.07.2020

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2020, KN01, Nr. 81, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/KN01/KN-c1-001p.html (Datum des Zugriffs)

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