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Bm. Konstanz 1, Nr. 92

1313

Die österreichischen Herzöge Albrecht II. und Otto IV., Söhne des römisch-deutschen Königs Albrecht I., sollen Saulgauer Juden die Steuern zu Scheer, Mengen, Friedberg, Ertingen, Bussen, Herbrechtingen, Renhardsweiler, Landau, Grüningen und Saulgau verpfändet haben.

Überlieferung:

• Hämmerle, Juden (1982), S. 84;
• GJ 2, 2, S. 739;
• Welte/Löw/Bicheler, [Art.] Mengen (1962), S. 384.

Kommentar:

Die vorliegende Behauptung findet sich ohne Quellenangabe im Württembergischen Städtebuch: 'Kg. Albrechts Söhne versetzen 1313 den Juden in Saulgau die Steuern zu Mengen' (Welte/Löw/Bicheler, [Art.] Mengen (1962), S. 384). Jedoch konnte eine dazu passende Urkunde oder serielle Quelle etwa ein Eintrag in den habsburgischen Urbaren dieser Zeit bislang nicht in den einschlägigen Archiven eruiert werden. Dies entspricht auch dem Befund aus GJ 2, 2, S. 739, wo allerdings lediglich auf eine entsprechende Mitteilung des HStA Stuttgart verwiesen wird. Auf die Existenz einer entsprechenden Quelle verweist jedoch folgende Passage bei Hämmerle, Juden (1982), S. 84, in der noch weitere Einzelheiten mitgeteilt werden, die sich offenkundig auf eine im Württembergischen Städtebuch referierte Archivalie beziehen: „Außerdem existiert ein Pfandbrief aus dem Jahre 1313, nach dem König Albrechts Söhne Albrecht und Otto den Juden in Saulgau die Steuern in Scheer, Mengen, Friedberg, Ertingen, Bussen, Herbrechtingen (gemeint wohl Herbertingen), Renoltsweil, Landau, Grüningen und Saulgau verpfändet hatten.' Somit wird nicht nur die Anzahl der Privilegiengeber auf nur noch zwei Söhne König Albrechts reduziert, sondern zugleich die Zahl der betroffenen Orte deutlich erweitert, wobei es sich bei dem sonst unbekannten Renoltsweil vermutlich eher um die Bezeichnung Renoltsweiler und somit um das heutige Renhardsweiler handeln dürfte.

(Michael Schlachter) / Letzte Bearbeitung: 29.07.2020

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