Quellen zur Geschichte der Juden im Bistum Konstanz (1273-1347)
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Bm. Konstanz 1, Nr. 248
1347 Juli 11
Gylie Brenner von Neuenburg a. Rh., Bürger zu Freiburg, verkauft für 50 Mark Silber Freiburger Währung dem Zisterzienserkloster Tennenbach ebenfalls im Bürgerstatus zu Freiburg seinen Hof zu Hügelheim. Mit dem Erlös zahlt Gylie seine jüdischen und christlichen Kreditgeber aus. Der Brief wird von Gylie Brenner, seinem Schwager Jakob Ederlin, Ritter, sowie auf Bitten Gylies und des Klosters Tennenbach durch die Stadt Freiburg i. Br. besiegelt. Als Zeugen werden Rudolf Guben, Münzmeister zu Freiburg, Jakob der Sorner, dessen Sohn Jeckli, und Klaus Tulenhaupt erwähnt.
Allen den die disen brief sehent oder hoͤrent lesen kúnde ich Gýlie Brenner von Núwenburg, ein burger von Friburg, und vergilhe, das ich han verkoͧffet reht und redelich und an alle geverde zekoͧffende gegeben den erberen geistlichen herren .. dem abbet und dem convent des closters ze Tennýbach des ordens von Cytels oͧch burgern ze Friburg (1) minen hof ze Húgelnhein gelegen obenan in dem dorf an dem kilchofe, der hie vor hern Cuͦnen seligen eins ritters und der von Rotwil [und] von Burghein was, mit ackern, matten, hofreiti, allem [be]griffe und buwe und aller zuͦgehoͤrde und allen guͤtern, swie sú genennet, geschaffen oder gelegen sint, die darzuͦ und dar in hoͤrent oder hoͤrent soͤnt an alle geverde. Unde hab inen dar zuͦ gegeben einluͦf (2) schillinge pfennige geltes, die ze Núwenburg gebe und geneme sint, vor us usser drissig schilt geltes, die Heinrich der Spengeler git von disen guͤtern einen zweiteil reben, lit ob dem hof an dem Helberge nebet Cuͦnrat von Núwenburg, und einen iuchart ackers und reban, lit an der halden nebent Schoͤbelin und der Koͤplerinen, und hab inen den herren von Tennýbach den vorgenanten hof und die guͤter gegeben ze rehtem eigen und fúr reht eigen, wan des man us dem hof git einlúf (2) schilling geltes pfennige Núwenburg múnze, aber da fúr hab ich inen gegeben die vorgenant einlúf (2) schillinge geltes. Und habe oͧch umb disen hof und die guͤter von den von Tennýbach enpfangen in rehte koͧffes wise fúnzig (!) marche silbers Friburger geweges und bin oͧch der ganzlich und gar geverde von inen, das si koment sint in minen guͦten und fromen nutze und da mit vergolten hab judan und cristan, den ich schuldig was, und viel mich der vorgenanten hof und guͤter ane (3) von miner swester Hedewig unde irem elichen manne hern Yacob Ederlin, einem ritter, und da von minú kint nút (3) da mit ze tuͤnde hatten, und verzihe mich alles des rehten und aller ansprach, die ich oder min erben und nachkomen moͤhten gehan oder gewúnnen nu oder her nach dekeinen weg an die vorgenanten hof und guͤter unde setze die herren von Tennýbach und ir closter mit dirre getat in liplich gewer des vorgenanten hofes und guͤter die dar zuͦ hoͤrent oder hoͤren soͤnt, an alle geverde. Und geloben inen iusthaft aller der dinge und guͤter, die da vor geschriben stant, nu und hernach, swa sú sin beduͤrfen, an alle geverde als reht ist. Unde har umbe ze einem urkunde, so hab ich den herren von Tennýbach disen brief (3) besigelt mit minem und des egenanten mines swagers hern Yacob Ederlins, eines ritters, ingesigeln. Unde dar zuͦ ze einer werren urkúnde so ist er oͧch besigelt von miner unde der von Tennýbach bette mit der s[t]atte ze Friburg ingesigel und waren hie bi da dis vestlich dise gezúge her Ruͦdolf der Geben múnzmeister (4), Yacob der Sorner (5), Yeckli sin sun; Clawes Tulenhoͧpt, burger ze Friburg, und ander erber lút genuͦg, unde ich Yacob Ederlin, ein ritter von Friburg, habe min ingesigel ze einem urkúnde der bette des vorgenanten Gylien mines swagers und der herren von Tennýbach gehenket an disen brief. Dis beschach und wart dirre brief gegeben in dem iar do man zalt von Cristus gebúrt drúzehenhundert iar und sibenú und vierzig iar an dem nehsten Guͦtemtage vor sant Margarethen tag einer megde.
Rückvermerk:
Hügelheim littera IIII klain hoff.
(1) Das Bürgerrecht des Klosters zu Freiburg im Breisgau kann bis in die zweite Hälfte des 13. Jahrhunderts hinein zurückverfolgt werden. Vgl. Treffeisen, Zisterzienserkloster (1990), S. 59.
(3) Elf.
(4) Das vorstehende Wort wurde nachträglich eingefügt.
(5) Dieser ist ebenfalls erwähnt in KN01, Nr. 152.
(6) Dieser ist ebenfalls erwähnt in KN01, Nr. 226.
Überlieferung:
Karlsruhe, GLA, Best. 24, Nr. 667, Orig., dt., Perg.
- Urkunden der Stadt Neuenburg am Rhein 1, Nr. 375, S. 383 f.
(Michael Schlachter) / Letzte Bearbeitung: 29.07.2020
Zitierhinweis
Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2020, KN01, Nr. 248, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/KN01/KN-c1-003y.html (Datum des Zugriffs)
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