Quellen zur Geschichte der Juden im Bistum Konstanz (1273-1347)

Zurück zur Übersicht

250 Quellen in diesem Teilcorpus. Sie sehen die Quelle 11.

Bm. Konstanz 1, Nr. 11

1280 März 19

Markgraf Heinrich von Burgau verkauft seine Besitzungen in Heinbach (1), zur Hälfte Eigengut, zur anderen Hälfte vom Reich übertragenes Lehen, an den Esslinger Bürger Heinrich genannt Steinbiss (Henrico dicto Staimbiz) und dessen Erben. Für den Fall, dass sich aus dem Verkauf seiner Besitzungen Streitigkeiten ergeben sollten, bestimmt Markgraf Heinrich neben drei christlichen Bürgern Esslingens auch die drei Esslinger Juden Abraham, Bendit und Vivelin (Abraham, Benedicti et Videln iudeorum ibidem) zu Schiedsrichtern (ad arbitrium).

Siegelankündigung des Markgrafen Heinrich und seines Sohnes Wittgen sowie der Esslinger Bürgerschaft.

Datum et actum anno domini MᵒCCᵒLXXX feria tercia proxima post dominicam, qua cantatur Reminiscere.

(1) Gemeint ist wohl das Heimbachtal in Esslingen.

Überlieferung:

Ludwigsburg, StA, Best. B 169, U 19, Orig. (Digitalisat), lat., Perg.

Kommentar:

Die in dieser Urkunde genannten Esslinger Juden Bendit (beziehungsweise Benedikt oder hebräisch Baruch) und Vivelin (beziehungsweise Videl/Fidel) wurden bereits im Jahr zuvor urkundlich erwähnt; vgl. KN01, Nr. 9. Unklar ist bislang, warum die drei genannten Juden in dem Fall zu Schiedsrichtern bestellt wurden.

(Christian Scholl und Michael Schlachter) / Letzte Bearbeitung: 29.07.2020

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2020, KN01, Nr. 11, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/KN01/KN-c1-0054.html (Datum des Zugriffs)

Lizenzhinweis

Die Datensätze stehen unter einer Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Lizenz und können unter Berücksichtigung der Lizenzbedingungen frei nachgenutzt werden. Sofern nicht anders angegeben, sind die verwendeten Bilder urheberrechtlich geschützt.

Zurück zur Übersicht