Quellen zur Geschichte der Juden im Bistum Konstanz (1273-1347)

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Bm. Konstanz 1, Nr. 153

1330 April 1, Esslingen

Kaiser Ludwig der Bayer befreit Bürgermeister, Schultheiß, Rat und die Bürger von Esslingen wegen ihrer Dienste vom kommenden St. Martinstag an für fünf Jahre von den ihm und dem Reich zustehenden Steuern (1). Zusätzlich überlässt er ihnen für fünf Jahre die Steuern der Esslinger Juden, um damit ihre Vorstadt Oberesslingen auszubauen und zu ummauern (Wir geben in oͧch alle die stuͤre und nuͦtze, die selben funf Jar, die wir oder das rich nemen, nuͤtzen und messen solten von allen den Juden, die dann in der vorgenanten stat ze Eszelingen gesezzen sint, das su und ir nachkommen die in nemen, nuͤtzen und mezzen sullen an des richs stat die selben funf jar gar und gentzlichen, dar umbe das su da mit ir vorstat, die man obern Eszelingen nempt, gebuͦwen und umbmuͦren). Seinen und des Reiches Amtleuten sowie den Landvögten und Vögten gebietet der Kaiser, diese Anordnung einzuhalten. Siegelankündigung Ludwigs.

Der geben ist ze Eszelingen, an dem Palmtag, da man zalt von Christes geburt triutzehenhundert jar dar nach in dem drizzigestim jar, in dem sehtzehenden jar unsers richs und in dem dritten des chaysertuͦmes.

Rückvermerk:

Von der kunglichen stur wegen, die uns iiij (!) jar ubergeben wurd (14. Jh.)

(1) Die Reichssteuer der Stadt Esslingen betrug zu dieser Zeit 800 Pfund Heller; vgl. Regesten Kaiser Ludwigs des Bayern 1, Nr. 79, S. 37.

Überlieferung:

Stuttgart, HStA, Best. H 51, U 301, Orig. (Digitalisat), dt., Perg.; Esslingen, StadtA, Privilegienbuch, fol. 78 (Abschr., 1717); ebd., Urkunden Reichsstadt, Nr. 7 (Abschr., 18. Jh.).

(Christian Scholl) / Letzte Bearbeitung: 29.07.2020

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2020, KN01, Nr. 153, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/KN01/KN-c1-005y.html (Datum des Zugriffs)

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