Quellen zur Geschichte der Juden im Bistum Konstanz (1273-1347)

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Bm. Konstanz 1, Nr. 162

1331 Februar 9, Nürnberg

Kaiser Ludwig der Bayer vermacht dem Grafen Berthold von Graisbach und Marstetten, genannt von Neuffen (Neyffen), und seinen Erben das Judenhaus in der Judengasse zu Ulm, welches er zuvor Ulrich Kuntzelman gegeben hatte (… das Juden Haus in der Juden Gassen ze Ulme, daz wir vor, Ulrich Chuͤntzelman geben heten). Siegelankündigung des Kaisers.

Der geben wart ze Nuerenberch, do man von Christes geburte zalte dreuzehenhundert iare, dar nach in dem ainem und drisigostem iare, des sampztages vor der vastnacht in dem sibentzehendem iare unsers riches und in dem vierden iare des cheisertuͦms.

Überlieferung:

München, BHStA, Pfalz-Neuburg, Urkunden, Alte Landgerichte, Nr. 8, Orig., dt., Perg.; Stuttgart, HStA, J 1, Bd. 127, 2, fol. 393r (18. Jh.).

Kommentar:

Am selben Tag verpfändete Ludwig der Bayer dem Grafen Berthold von Graisbach und Marstetten die Stadt Ulm für 10.000 Pfund Heller (Ulmisches UB 2, 1, Nr. 89, S. 102 f.). Am 18. Juni 1332 übertrug der Kaiser dem Grafen zusätzlich für die Zeit, in der diesem die Stadt verpfändet war, die Ulmer Reichssteuer (Ulmisches UB 2, 1, Nr. 110, S. 122 f.). Ulrich Kuntzelman war zwischen 1328 und 1330 Bürgermeister in Ulm und wurde im Frühjahr 1330, nach der Rückkehr Ludwigs des Bayern aus Italien, gestürzt; vgl. dazu Scholl, Judengemeinde (2012), S. 42 f. (mit weiteren Literaturangaben)..

(Christian Scholl) / Letzte Bearbeitung: 29.07.2020

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2020, KN01, Nr. 162, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/KN01/KN-c1-005z.html (Datum des Zugriffs)

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