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Bm. Konstanz 1, Nr. 205

1340 Januar 18, Esslingen

Der Esslinger Richter Ulrich Kilse bekundet, dass der Schuhmacher Heinrich Kruse vor dem Frongericht ein Urteil erlangt hat. Dieses gestattet ihm, den Anteil Siegfrieds, Sohn des verstorbenen Heggbacher, für zwei Weinberge, die sie gemeinsam von den Esslinger Dominikanern gepacht hatten, bei den Juden zu Siegfrieds Schaden aufzunehmen, falls dieser die Summe nicht bezahlt.

Ich Ulrich Kilse ain richter ze Esslingen vergich offenlich an disem brieff, daz Hainrich Krüse der süter mit urteil der richter an frongericht behebt hat, welches jares in oder sin erben die brediger ze Esslingen mit gericht benötent umbe den zins, den sie järglichs hant usser sinem wingarten und usser Syfrides dez Heggbachers säligen suns wingarten, die ze Mettingen gelegen sint an ain ander an des von halleberg und ain ungetailter zins ist, so sol er oder sin erben die an zwenne aylif schilling haller geltes, die der vorgenannte Syfrid git usser sinem wingarten, ob ers nit git, an den Juden […] (1) nemen uff sinen schaden ane alle gefärde. Datum et actum anno domini Mᵒ CCCᵒ quadragesimo feria tercia proxima post festum beati Hylarii.

(1) Lücke von ca. einer Viertel Zeile.

Überlieferung:

• GJ 2, 1, S. 231.

Kommentar:

Diese Urkunde findet sich vidimiert in einer Urkunde, die der Esslinger Richter Markward Lutram am 11. März 1367 auf Bitte des Esslinger Dominikanerkonvents ausstellte (###KN-c1-004p###). Zur Praxis des Schadennehmens bei Juden vgl. Mentgen, Studien (1995), S. 543.

(Christian Scholl) / Letzte Bearbeitung: 29.07.2020

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