Quellen zur Geschichte der Juden im Bistum Konstanz (1273-1347)

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Bm. Konstanz 1, Nr. 233

1344 Dezember 8

Markward Lutram, Richter zu Esslingen, bekundet, dass der Prior und der Konvent des Karmeliterklosters zu Esslingen eine ewige Gülte von 15 Schilling Heller (fuͦnfzehen schillinge haller ewiges geltz) für sechs Pfund Heller an Albrecht den Bongarter im Spital und dessen Erben verkauft haben. Neun der 15 Schillinge Gülte kommen aus dem Haus und Hof Langes, die am Judenfriedhof gelegen sind (… uz dez Langen huse und hofratin, daz ze nehste bi der Juden kirchof gelegen ist). Die restlichen sechs Schillinge kommen aus dem Haus Naters (us dez Naters huse), das in Ubelinsgasse liegt (daz in Ûbellins gassen gelegen). Es siegeln Markward Lutram und der Konvent des Karmeliterklosters.

Dirre selbe brief wart geben an dem nechsten durnstage nach sant Nyclaus tag do man zalt von Cristes gebuͦrte druͦzehen hundert jar darnach in dem vier und vierzigosten jare.

Überlieferung:

Esslingen, StadtA, Best. Katharinenhospital, Lade 82, Fasz. 81, Orig., dt., Perg.

Kommentar:

Den Esslinger Juden war im Jahr 1327 verweigert worden, ihr altes Friedhofsareal zu vergrößern (KN01, Nr. 135). Aus diesem Grund waren sie gezwungen, ein anderes Gelände zu erwerben und dort einen neuen Friedhof anzulegen. Vermutlich handelt es sich bei der hier erwähnten Begräbnisstätte um den neuen Judenfriedhof, der ein weiteres Mal im Jahr 1346 erwähnt wird (KN01, Nr. 240). Die Lage des neuen Judenfriedhofs ergibt sich aus einer Urkunde vom Jahr 1372, in der der Judenkirchhof als zwischen dem Gässlein und Ruf Glasers Garten gelegen lokalisiert wird (###KN-c1-04cq###).

(Christian Scholl) / Letzte Bearbeitung: 29.07.2020

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2020, KN01, Nr. 233, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/KN01/KN-c1-006e.html (Datum des Zugriffs)

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