Quellen zur Geschichte der Juden im Bistum Konstanz (1273-1347)
250 Quellen in diesem Teilcorpus. Sie sehen die Quelle 179.
Bm. Konstanz 1, Nr. 179
1333 Juli 29
Konrad von Baltmannsweiler (Baltramswiler), Meister des Hospitals St. Katharina in Esslingen, sowie die Brüder und Schwestern des Hospitals bekunden, vom verstorbenen Kraft von Neidlingen (Nydelingen), ehemals Dompropst zu Augsburg, eine Seelgerätstiftung von 150 Florentiner Gulden erhalten zu haben. Zur Einrichtung einer Memorie kauft das Spital von den 150 Gulden einen Ewigzins von zehn Pfund Hellern (zehen phfunt haller ewiges geltes). Zwei der zehn Pfund kommen aus dem Haus des Brotbäckers Fresser in der Judengasse (usser des Fressers des brötbekken huse in der Juden gassen). Es siegeln Bürgermeister, Schultheiß, Richter und Rat von Esslingen.
Der wart geben do man zalt von Gottes gebuͦrte driutzehenhundert jar, drissig jar und dar nauch in dem dritten jare an dem naͤhsten dúnrstag nauch sant Panthaleons tag des hailigen martrers.
Rückvermerk:
.. littera testamenti .. domini Craftkonis quondam Nydaeger prepositi ecclesie Augustensis super X libras Hallensis dandis singulis annis pro .. hospitale in Eszelingen, quod domum hospitale contra tenorem huius instrumenti negligens fierit extunc dicte X libras eodem debuit decano, sociis et cappellanis opidi Eszelingen in penam (14. Jh.)
Überlieferung:
Esslingen, StadtA, Best. Katharinenhospital, U 374, Orig., dt., Perg.
- UB Esslingen 1, Nr. 638, S. 317.
- Veitshans, Judensiedlungen (1970), S. 20;
- GJ 2, 1, S. 229.
Kommentar:
Die Judengasse in Esslingen, die hier zum ersten Mal urkundlich erwähnt wird, lag wohl beim Geiß- oder Beutenbach und zweigte von der Schmiedegasse ab, die weitestgehend der heutigen Ritterstraße entspricht; vgl. KN01, Nr. 207 und KN01, Nr. 209. Die genaue Lage der Judengasse lässt sich jedoch nicht mehr angeben, da die Straßenführung in Esslingen nach einem Stadtbrand vom Jahr 1701 geändert wurde.
(Christian Scholl) / Letzte Bearbeitung: 29.07.2020
Zitierhinweis
Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2020, KN01, Nr. 179, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/KN01/KN-c1-006k.html (Datum des Zugriffs)
Lizenzhinweis
Die Datensätze stehen unter einer Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Lizenz und können unter Berücksichtigung der Lizenzbedingungen frei nachgenutzt werden. Sofern nicht anders angegeben, sind die verwendeten Bilder urheberrechtlich geschützt.
Einleitung
Ausführliche Informationen zu den Quellen zur Geschichte der Juden im Bistum Konstanz finden Sie demnächst in der Einleitung von Michael Schlachter.
Zur Einleitung