Quellen zur Geschichte der Juden in der Stadt Köln (1273-1347)

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199 Quellen in diesem Teilcorpus. Sie sehen die Quelle 150.

Stadt Köln 1, Nr. 150

1334 April 21

Die Richter, Schöffen, Ratsherren und weitere Bürger der Stadt Köln (iudices, scabini, consules ceterique cives civitatis Coloniensis) bekunden, dass Magister Süßkind, Jude von Frankfurt (magister Suskinus iudeus de Frankevordia), und dessen Frau Gutheil (Guͦtheil) mit ihrer Erlaubnis und Zustimmung ein Haus genannt "Zum Buntschuh" (zuͦ me buͦtschoe), das in der Stesse feldwärts neben dem Haus genannt "Zum Boten" liegt, von den Kölner Bürgern Johannes Overstolz, Schöffe und Sohn des Schöffen Werner Overstolz in der Rheingasse, und dessen Frau Demodis sowie von Jakob genannt Schönweder und dessen Frau Druda erworben haben. In diesem Kontext haben die Amtleute der Laurenz-Parochie (officiati domus officiatorum sancti Laurentii Coloniensis) den Ausstellern bezeugt, dass die zwischen den genannten Häusern gelegene Hälfte der Wasserleitung, genannt Sode (medietas aqueductus dicti sue) (1), die beim Haus Buntschuh bis zur Kammer auf der rückwärtigen Seite des Hauses führt (circum domum buͦtschoe ad cameram eiusdem domus retro sitam transit) zum Haus Buntschuh gehören und das Lichtrecht (lumen) beider Seiten gewahrt werden soll. Daher dürfen Süßkind und Gutheil (Goithelevis) sowie deren Erben, bzw. jene, die in dem Haus wohnen werden, das Licht und die Wasserleitung so nutzen, wie es in den Urkunden der Laurenz-Parochie (in cartis officiatorum domus sancti Laurentii Coloniensis) festgehalten worden sei.

Datum feria quinta post dominicam, qua cantatur Iubilate, anno domini millesimo trecentesimo quarto.

(1) Mit dem deutschen Begriff Sode werden in Kölner Quellen jene Räume, vor allem schmale Gässchen, zwischen den Häusern bezeichnet, durch die man das Wasser abtropfen ließ; vgl. Keussen, Topographie 1 (1910), S. 175*.

Überlieferung:

  • Quellen zur Geschichte der Stadt Köln 4, Nr. 199, S. 218 f.;
  • Judenschreinsbuch der Laurenzpfarre (Anhang), Nr. 400 f., S. 178 f.;
  • Zwei Cölner Eidbücher, S. 72 f.;
  • Weyden, Geschichte (1867), Anhang Nr. 21, S. 370 f.
  • Schmandt, Judei (2002), S. 60 f.;
  • Kober, Grundbuch (1920), S. 156.

Kommentar:

Der Verkauf der beiden Haushälften wurde - ohne die weiteren Bestimmungen - überdies im Schreinsbuch de domo Milwilre III der Laurenz-Parrochie dokumentiert (Köln, HAStadt, Schreinsbücher, Nr. 99, fol. 40r).

(bel.) / Letzte Bearbeitung: 06.04.2017

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, KO01, Nr. 150, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/KO01/CP1-c1-0006.html (Datum des Zugriffs)

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