Quellen zur Geschichte der Juden in der Stadt Köln (1273-1347)

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Stadt Köln 1, Nr. 17

1288 August

Im Schreinsbuch Liber I de domo Nussie der Kölner Laurenz-Parochie wird folgendes Immobiliengeschäft festgehalten: Elisabeth, die Witwe Ludwigs, hat ein vormals ihrem Schwiegervater Nikolaus (Nichol) gehörendes Haus, das an der Ecke "Unter Goldschmied" gegenüber dem Haus "Zur roten Pforte" liegt, dem Judenbischof Süßkind und dem Juden Salman (Suskindus episcopus et Salemannus iudei) übertragen und aufgelassen. Süßkind und Salman haben die Immobilie im Namen und zur Hand aller Kölner Juden (nomine et ad manus universorum iudeorum Coloniensium) empfangen, in deren Besitz das mit einem Erbzins belastete Haus frei und ohne Widerspruch fällt.

Actum anno domini MᵒCCᵒLXXXᵒ octavo, mense augusto.

Überlieferung:

Köln, HAStadt, Best. 101, Nr. 93, fol. 15r, Orig., lat., Perg.

  • Kölner Schreinsbücher, Nr. 1556, S. 415;
  • Judenschreinsbuch der Laurenzpfarre (Anhang), Nr. 387, S. 173 f. (mit irriger Folioangabe).
  • GJ 2, 1, S. 426;
  • Kober, Grundbuch (1920), S. 56.

Kommentar:

Der vordere Teil des erworbenen Hauses wurde 1295 an den Christen Frank vom Horn veräußert (vgl. KO01, Nr. 19), der weiterhin im Gemeindebesitz befindliche Teil ist erstmals 1299 als jüdisches Backhaus (pistrinum iudeorum) belegt. Das Haus fiel den Flammen im Zuge des Pogroms von 1349 zum Opfer. Nach Kober, Grundbuch (1920), S. 56, handelte es sich bei Salman um ein Mitglied des Judenrates.

(bel.) / Letzte Bearbeitung: 29.06.2017

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, KO01, Nr. 17, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/KO01/CP1-c1-000j.html (Datum des Zugriffs)

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