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Stadt Köln 1, Nr. 84

1322 Oktober 25

Im sogenannten ersten Eidbuch des Kölner Stadtrats werden folgende Vereinbarungen festgehalten: Die Richter, Schöffen, Ratsherren und weitere Bürger der Kölner Gemeinde (iudices, scabini, consules ceterique cives Colonienses) überlassen dem Kölner Juden Simon von Jülich (Symoni de Juliaco iudeo Colonie) zwei Balken (trabes), die am nördlichen Ende der Judengasse angebracht sind und die von dem in der Stesse gelegenen Backhaus bis zu den zwei Ecken der Judengasse (platea iudeorum) führen. Falls ein Jude vom Haus Simons bis zum westlichen Ende der Stesse, ein Haus kaufen oder errichten möchte, soll er in gleicher Weise, wie dies Simon erlaubt sei, ein Gitter (ferrum) vor dem Eingang des Hauses anbringen. Überdies stehen Simon aufgrund der von ihm an die Stadt verliehenen 50 Mark von jedem in besagter Straße gekauften Haus solange eine Abgabe von zehn Mark zu, bis die Schuld beglichen sei. Weigere sich ein Jude, die genannte Abgabe zu entrichten, soll er bis zur vollständigen Zahlung der zehn Mark weder in das Eidbuch eingetragen werden noch andere Urkunden erhalten (Si quis vero iudeus vel iudea huiusmodi decem marcas sibi solvere recusaret, illum vel illam in librum iuramenti nostri conscribi nullatenus faciemus nec aliquas litteras sibi super hiis concedemus quovismodo, donec eidem Symoni de dictis decem marcis satisfaciat cum effectu).

Datum anno domini MCCCXXII, feria secunda post festum Undecim millium virginum.

Überlieferung:

• Quellen zur Geschichte der Stadt Köln 4, Nr. 112, S. 98;
• Zwei Cölner Eidbücher, S. 63 f.

• Bauer, Judenrecht Köln (1964), S. 53;
• GJ 2, 1, S. 424;
• Kober, Grundbuch (1920), S. 158;
• Brisch, Geschichte 1 (1879), S. 110.

Kommentar:

Zum Eidbuch vgl. KO01, Nr. 73.

(bel.) / Letzte Bearbeitung: 06.04.2017

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