Quellen zur Geschichte der Juden in der Stadt Köln (1273-1347)

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Stadt Köln 1, Nr. 86

1323 September 30

Im Schreinsbuch Generalis II der Kölner Schöffen wird folgende Vereinbarung festgehalten: Der Jude Josef von Ahrweiler (Josep de Arwilre iudeus)ist mit dem Pleban der Kölner Pfarrkirche St. Alban und den dortigen Gemeindemitgliedern (cum domino Herbordo plebano sancti Albani Coloniensis et parrochiani ibidem) übereingekommen, dass Josef ein Fenster zur Michaelskapelle (in cappella sancti Michaelis), oberhalb der Marspforte (supra portam Martis), verbauen könne, jedoch ein weiteres Fenster andernorts wiederherstellen, bei diesem die Mauer der Kapelle einen Ziegelstein (later) in die Höhe führen (supraducere) sowie dort seine Balken und sein Gebäude auflegen (imponere) dürfe. Hierfür habe er einen nicht genannten Geldbetrag entrichtet, der zum Teil für den Kirchturmbau St. Albans, zum Teil für ein Buch sowie für Reparaturen an den Fenstern der genannten Kapelle beiseite gelegt worden sei. Dies sei mit der Zustimmung des dortigen Kapellans, Werner, geschehen, sodass der Schwiegersohn Josefs, Meir (Meyerus), das Erbe mit Recht und in der festgelegten Weise besäße.

Actum ut supra. (1)

(1) Die Datierung bezieht sich auf den vorhergehenden Eintrag: Crastino beati Michaelis MCCC vicesimo tertio.

Überlieferung:

Köln, HAStadt, Orig., lat., Perg.

  • Kober, Grundbuch (1920), Nr. 4, S. 181.
  • Laqua, Nähe (2012), S. 83-85.

Kommentar:

Die aufgrund ihrer Lage auch Marspfortenkapelle genannte Michaelskapelle fungierte bis zur Vertreibung der Juden 1424 als Kapelle des christlichen Rats der Stadt Köln.

(bel.) / Letzte Bearbeitung: 01.02.2017

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, KO01, Nr. 86, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/KO01/CP1-c1-01vr.html (Datum des Zugriffs)

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