Quellen zur Geschichte der Juden in der Stadt Köln (1273-1347)

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Stadt Köln 1, Nr. 99

1325 März 5, Avignon

[Papst Johannes XXII.] weist den Kölner Erzbischof Heinrich [II., von Virneburg] Folgendes an: Da keiner seiner Juden schwere und übermäßige Zinsen (graves et immoderatas usuras) von Christen einfordern dürfe, habe er bezüglich der Juden in seiner Diözese und anderen Orten seiner weltlichen Herrschaft (in tua diocesi et locis aliis quibuscumque, ubi dominium obtines temporale) die gegen den verwerflichen Wucher erlassenen Konstitutionen der heiligen Konzilien und des apostolischen Stuhls (constitutis sacrorum conciliorum et alias sedis apostolice constitutiones contra usurarios promulgatas) anzuwenden, die unter anderem vorsehen, dass Juden, die sich weigerten, den Christen das diesen rechtmäßig zustehende Geld zurückzuerstatten, die Gemeinschaft mit den Gläubigen [Christen] (per subtractionem communionis fidelium) untersagt wird. Der Papst gewährt dem Kölner Erzbischof das Recht der kirchlichen Prüfung unterhalb der Appellationsinstanz an den Papst.

Datum Avinione III nonas marcii anno nono.

Überlieferung:

Roma, ASV, Reg. Vat. 78, fol. 364r, Abschr., lat.; Roma, ASV, Reg. Aven. 22, fol. 475r.

  • Urkunden und Regesten zur Geschichte der Rheinlande 1, Nr. 740, S. 349 f.
  • References to Jews, Nr. 26, S. 69;
  • REK 4, Nr. 1534, S. 370.
  • Kober, Lage (1909), S. 253 f.;
  • Weyden, Geschichte (1867), S. 165.

Kommentar:

Die Anweisung Johannes XXII. ist vor dem Hintergrund seines wiederholten Vorgehens gegen "wuchernde" Geldleiher im Kölner Raum zu sehen.

(bel.) / Letzte Bearbeitung: 24.10.2018

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, KO01, Nr. 99, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/KO01/KO-c1-000k.html (Datum des Zugriffs)

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