Quellen zur Geschichte der Juden in der Stadt Köln (1273-1347)

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Stadt Köln 1, Nr. 21

1298 März 16

Die Richter, Konsuln und Schöffen der Stadt Münster (iudices, consules et scabini civitatis Monasteriensis) bekunden insbesondere gegenüber den Meistern und Amtleuten der Kölner Brigiden-Parochie (magistri et officiati domus parochie sancte Brigide), dass die Juden ihrer Stadt (iudei civitatis nostre) Minman und dessen Gattin Guta in ihrer Gegenwart den dritten Teil eines Hauses mit Hof, gelegen im Wohngebiet der Kölner Juden (inter iudeos sive in platea iudeorum) nahe dem Rathaus bzw. gegenüber der Marspforte, den beiden Juden Josef und Eva in üblicher Form übertragen haben. Diese sollen gemäß dem Gewohnheitsrecht der Stadt Köln (consuetudo civitatis Coloniensis) den Hausteil ohne Widerspruch nach ihrem Willen halten und teilen können. Auf Bitten der Juden siegeln die Aussteller mit dem Stadtsiegel.

Datum et actum anno domini MᵒCCᵒ nonagesimo septimo dominica, qua cantatur Letare. (1)

Rückvermerk:

domus in platea iudeorum 1297

(1) Kölner Stil.

Überlieferung:

Nürnberg, GMN, Nr. 9010, Orig., lat., Perg.

  • WJ 1, Nr. 35, S. 59 f.;
  • Kober, Grundbuch (1920), Nr. 3, S. 181.
  • Kober, Grundbuch (1920), S. 167 f.

Kommentar:

Auch in diversen anderen Fällen, in denen auswärtige Personen Immobilien in Köln erwarben oder verkauften, ließen sich die Amtleute der Parochien den Rechtsvorgang bestätigen, bevor eine Eintragung in die Schreinsbücher vorgenommen wurden; vgl. Laqua, Kooperation (2014), S. 155. In diesem Fall ist keine nachfolgende Eintragung in den Schreinsbüchern der Brigiden-Parochie bekannt. Josef gehörte einer Familie an, deren Vertreter mehrfach im sogenannten Judenschreinsbuch der Kölner Laurenz-Parochie nachweisbar sind; vgl. mit Einzelnachweisen und genealogischer Tafel Kosche, Studien (2002), S. 31 und 36.

(bel.) / Letzte Bearbeitung: 01.02.2017

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, KO01, Nr. 21, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/KO01/KO-c1-002f.html (Datum des Zugriffs)

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