Das Judenschreinsbuch der Kölner Laurenz-Parochie (1273-1347)

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Kölner Judenschreinsbuch 1, Nr. 128

1307 Oktober 19

Im so genannten Judenschreinsbuch der Kölner Laurenz-Parochie wird folgendes Immobiliengeschäft in einer hebräischen Urkunde und zwei lateinischen Einträgen festgehalten:

Jakob haAluv, Sohn R. Josefs s.A. (יעקב העלוב ב׳ר׳ יוסף ב׳ע׳מ׳) Mordechai, Sohn des Rabbiners Samuel s.A. (מרדכי בה׳ר׳ שמואל ז׳צ׳ל׳), Eleasar Chiskia, Sohn des Gelehrten R. Jerucham haLevi s.A. (אלעזר חזקי׳ בן הח׳ר׳ ירוחם הלוי ז׳צ׳ל׳), und Isaak, Sohn Davids s.A. (יצחק בר׳ דוד ז׳צ׳ל׳), bestätigen mit ihrer Unterschrift, dass R. Jakob [von der Treppe] (1), Sohn R. Uris haLevi (ר׳ יעקב בר׳ אורי הלוי), [und dessen Frau Dolze] (1) in ihrer Funktion als Treuhänder und Vormünder (ממונה ואפיטרופא) die Hälfte des Hauses, das gegenüber dem Haus "Birkelin" und neben dem Haus R. Menachems von Goch (ר׳ מנכן מגוג) steht, R. Joel [von Kaster] (1), Sohn R. Uris haLevi (ר׳ יואל בר׳ אורי הלוי), und dessen Frau Bella (מ׳ בילא) mit allem Zubehör verkauft haben. Davon wird ein Zwölftel der Immobilie ausgenommen.

ומה שידענו כתבנו וחתמנו ("Was wir wussten, haben wir niedergeschrieben und unterzeichnet"). [Datum anno domini m° ccc° octavo, feria sexta post festum beatorum Petri et Pauli apostolorum] (2).

(1) Ergänzung nach lateinischer Parallelüberlieferung.

(2) Datum des zweiten lateinischen Eintrags.

Überlieferung:

Köln, HASt, Best. Schreinsbücher, Nr. 107, fol. 18v, Orig., Perg.

Druck: Judenschreinsbuch der Laurenzpfarre, Nr. 278 f., S. 117 f.

Literatur: Kober, Grundbuch (1920), S. 146; Keussen, Topographie 1 (1910), S. 194.

Kommentar:

Zum Kölner Judenschreinsbuch vgl. KS01, Nr. 1. Das Regest basiert vornehmlich auf der hebräischen Vorurkunde. In den lateinischen Einträgen wird Jakob nicht als Treuhänder und Vormund bezeichnet. Zudem ist in der zunächst vorgenommenen Besitzbestätigung irrtümlich von einer Hälfte zuzüglich [!] eines Zwölftels die Rede. Anstelle der Unterzeichner werden Bischof und Rat der Juden (episcopus et magistratus iudeorum) genannt. Siehe auch KS01, Nr. 139.

(bel./mno./rba.) / Letzte Bearbeitung: 05.04.2017

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2011, KS01, Nr. 128, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/KS01/CP1-c1-025e.html (Datum des Zugriffs)

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