Quellen zur Geschichte der Juden im Erzbistum Mainz (1273-1347)

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Ebm. Mainz 1, Nr. 84

1303 März 17, Fritzlar

Der Mainzer Erzbischof Gerhard [II.] erklärt, dass er dem Ritter Kuno Lange von Montfort 73 Mark Kölner Denare am Fest Mariä Reinigung (2. Februar) 1303 hätte zahlen müssen und weiterhin verpflichtet ist zu zahlen. Er verspricht, alle zu Lasten des Ritters bei den Juden aufgelaufenen Zinsen gänzlich zu ersetzen. (1)

Nos, Ger[hardus], dei gratia sancte Maguntine sedis archiepiscopus, sancti imperii per Germaniam archicanc[ellarius], in hiis scriptis publice profitemur, quod nos strennuo [!] militi Cunoni dicto Lange de Munsfurd septuaginta tres marcas Colonien[sium] denariorum, tribus hallensibus pro quovis denario computandis, solvere tenebamur in festo purificationis beate virginis Marie (2) proxime nunc transacto et ad huc tenemur promittentes, quod quaecumque dampna, [quae] (3) extunc apud iudeos excreverunt, secundum moderandas (4) et integraliter refundemus.

Datum Fritzslar, anno domini Mᵒ CCCᵒ tertio, XVIᵒ kalendas aprilis.

(1) Der Ritter hatte die ihm geschuldete Summe offenbar bei Juden zu Schaden aufgenommen.

(2) Marie durchgestrichen.

(3) Vorstehendes quae wohl aus Versehen nicht im kopial überlieferten Text.

(4) Die Lesung moderandas ist unsicher.

Überlieferung:

Vollrads, Schloss, Archiv der Grafen Greiffenclau, Kopialbuch (ohne Sign.), fol. 54r/v, Abschr. (15. Jh.), lat., Papier.

  • REM 1, 1, Nr. 759, S. 138.

(gem.) / Letzte Bearbeitung: 24.06.2015

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2015, MZ01, Nr. 84, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/MZ01/CP1-c1-00re.html (Datum des Zugriffs)

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