Quellen zur Geschichte der Juden im Erzbistum Mainz (1273-1347)

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Ebm. Mainz 1, Nr. 89

1304 September 27, Dill

Graf Walram von Zweibrücken (Geminoponte) und Graf Ruprecht [II.] v. Virneburg (Ropertus de Virnenburg) schlichten mit dem Rat der Ritter Heinrich von Sponheim (Spainheym), Johann von Braunshorn (Brunshorn), Heinrich Craz und Rudolf vom Wald (de Nemore) als gewählte Schiedsrichter eine Reihe von Streitigkeiten zwischen den Grafen Johann von Sponheim[-Starkenburg] (Spainheym) und Simon von Sponheim. Neben vielen anderen Punkten beinhaltet ihre Entscheidung folgendes: Falls der Jude Falke den Hartlin [tatsächlich] verwundet hat (1) und [der Schenk] Gottfried dies als wahr herausfinden sollte, muss eine angemessene Wiedergutmachung erfolgen, das hat Isaak versprochen (item dicimus, quod, si Valke iudeus percussit Hartlinum et God[fridus] hoc in veritate invenerit, igitur hoc emendabit racionabiliter et hoc Ysaac promisit). Wenn Graf Johann durch den Eid rechtschaffener und glaubwürdiger Männer beweisen kann, dass er seine Schulden bei dem Juden Jakob von Kirchberg bezahlt hat, ist er ihrer ledig; andernfalls bleibt der Inhalt der Schuldurkunde in Kraft (item dicimus, quod, si dominus Iohannes comes probare poterit per probos et fidedignos viros, quod satisfecerit Iacobo iudeo de Kirsperg [Kirchberg] de suis debitis specialiter, dominus comes erit absolutus ab eo, sin autem, faciet, quod litera sua continet).

Siegelankündigung Graf Walrams von Zweibrücken für sich und Graf Ruprecht von Virneburg, der momentan sein Siegel nicht bei sich führt.

Datum dominica proxima ante festum beati Michaelis, apud Dylle, anno domini millesimo CCCᵐᵒ quarto.

(1) Statt 'verwundet hat' kann percussit auch bedeuten: 'getötet hat' bzw. 'erstochen hat'.

Überlieferung:

München, BHStA, Pfalz-Zweibrücken Urkunden 31, Orig. (Exemplar des Grafen Johann von Sponheim), lat., Perg.; Abschriften der Gegenurkunde des Grafen Simon von Sponheim mit Benennung von dessen Bürgen: München, BHStA, Sponheim Urkunden 110 (Neuzeit), sowie Karlsruhe, GLA, 67/119 (zw. 1780 und 1790), fol. 57r-68r.

  • Regesten des Archivs der Grafen von Sponheim 1, Nr. 243, S. 198-201;
  • Regesten der Grafen von Zweibrücken, Nr. 456, S. 147-149.

(gem.) / Letzte Bearbeitung: 24.06.2015

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2015, MZ01, Nr. 89, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/MZ01/CP1-c1-00rt.html (Datum des Zugriffs)

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