Quellen zur Geschichte der Juden im Erzbistum Mainz (1273-1347)

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Ebm. Mainz 1, Nr. 91

1305 April 20, Heidelberg

Die Pfalzgrafen Rudolf [I.] und Ludwig [IV.] bekunden, dass sie von Wenz, dem Truchsessen von Alzey, und seinem Bruder Konrad deren Anteil an der Burg zu Alzey mit allen Burgmannen und allen Rechten gekauft haben, so wie in dem Fall des früheren Verkaufs des Anteils von Wenzens Bruder, dem Truchsessen Gerhard, und von Graf Eberhard von Sponheim an sie. Die Summe wird in drei Raten fällig. Ausgezahlt werden soll das Geld von den Kawertschen und Juden zu Alzey. Bleiben pünktliche Tilgungen aus, darf der Besitz der Pfalzgrafen gepfändet werden.

Wir, Ruͦdolf und Ludwich, von gotes gnaden Phallentz graven be dem Ryn und hertzogen in Bairn, tuͦn chunt allen den, di disen brif ansehent oder horᵉnt lesen, daz wir von Wentzen, dem truchsezzen von Alzay, und von seinem bruͦder, Chonrad, chauft haben ir teil an der burch ze Alzay umb fumfhundert phunt haller, mit burchmannen und mannen und mit allem dem rehen [!], als uns graf Eberhart von Spanheim und Gerhart, der truchsezze, des vorgenanten Wentzen bruͦder, irn teil an der vorgenanten burch ze Alzay verchauft habent. Und soͤln wir Wentzen der vorgenanten fumfhundert phunde geben, hundert und zweintzich phunt haller an sand Marteins tach, der schirste chompt, und von dem vorgenanten sand Marteins tag uͤber ein iar an dem selben tag hundert und nûntzich phunt haller und dar nach aber uͤber ein iar an sand Marteins tag hundert und nûntzich phunt haller also, daz er der vorgenanten fumf hundert phunde ze den vorgeschriben fristen gewert sei. Und sol im diu weruͦm [!] gevallen von den chaurtzein und den iuden ze Alzay. Geschech des niht ze sloichem (1) dem vorgenantem [!] zil, so mach Wentze umb swaz im ab gee an dar weruͦn, als vor geret ist, ze slichem (2) zil unser und der unsern phant, an (3) unsers hofgesindes, sich an unsern zorn und unser amptleit underwinden. Und sol der vorgenant Wentz die selben phant, ob er si verchaufen muͤste, an gewer ab slahen an der vorgesprochen guͤlte. Wer aber, daz im phantuͦm von unsern amptleiten und den unsern widerstanden wrͤde, swaz er da von schaden neme, den suͤln wir dulden an gevere. Und ze urchunde der vorgeschriben sache geben wir diesen brif dem vorgenanten Wentzen besigelten mit unserm chlein insigeln. Der brif ist geben ze Heidelberch, do man zalte von Christtes gebuͦrtte dreyzehen hundert iar in dem fumften iar, an dem eritag in der osterwochen.

(1) So statt solichem.

(2) Wiederum steht nicht solichem im Text.

(3) In der Bedeutung 'ohne'.

Überlieferung:

Darmstadt, StA, A 2, Nr. 4/13, Orig., dt., Perg.

  • Wimmer, Geschichte (1874), Nr. 57, S. 263 (Teildruck).
  • Quellen zur Geschichte der Juden im STA Darmstadt, Nr. 26, S. 10.
  • Dotzauer, Truchsessen (1974), S. 113;
  • GJ 2, 1, S. 12;
  • Wimmer, Geschichte (1874), S. 82;
  • Pauli, Alterthümer 1 (1820), S. 108.

(gem.) / Letzte Bearbeitung: 24.06.2015

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2015, MZ01, Nr. 91, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/MZ01/CP1-c1-00rx.html (Datum des Zugriffs)

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