Quellen zur Geschichte der Juden im Erzbistum Mainz (1273-1347)

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Ebm. Mainz 1, Nr. 193

1331 Dezember 14

Eberhard von Rosenberg, Vogt zu Walldürn, bekundet, von Heilmann, 'Sänger' (wohl Stiftskantor) zu Aschaffenburg, 516 Pfund Heller erhalten zu haben, die auf sein Geheiß hin von den Juden im Vizedomamt Aschaffenburg (1) gezahlt wurden. Sie sind bestimmt für [Albrecht von] Hohenlohe[-Schelklingen], gen. von Möckmühl (100 Pfund), [Burkhard?] Sturmfeder [von Oppenweiler] (200 Pfund), Ritter Dietrich Gundelwin und Berthold Hundelin [von Grünsfeld] (zus. 110 Pfund) und die Ritter Herr Gotze und Rudeger (zus. 106 Pfund). Ferner hat der Sänger Heilmann dem Aussteller und dem Vogt zu Buchen, Eberhard Rude, die Steuern zu [Tauber-]Bischofsheim, Külsheim, Amorbach, Walldürn und Wachenbuchen zugewiesen, um sie zum Scheuerberg und nach Neckar[sulm] zu bringen, wo für den [Erzbischof] von Trier Einlager geleistet wird und Zinsen anfallen.

Ich, Ebirh[art] von Rosenberg, voyth zuͦ Duͦrne, irkennen mich uffenliche an deseme geginwuͦrthen brive, daz ich von demᵉ ersamme manne heren Heylmanne, eyme sanger zuͦ Asch[affenburg] han enpangen vonfhuͦnderth puͦnth unde seszehenpuͦnth hallere, die diᵉ iuden in deme vicedum ampthe zuͦ Asch[affenburg] von siner heizze mir han gegeben, mit namen die bescheden wᵒurden deme von Hohenloch, der da heizzet von Meckemuͦlen, huͦndert puͦnth hallere unde deme Sthuͤrmfedere zwey huͦndert puͦnth hallere, hern Theoderich Guͦndelwin, eyme rythere, unde Berthold Hundelin huͦndert puͦnth unde zehen punth hallere, heren Gotzen unde Ruͦdegere, ryttere, huͦndert puͦnth unde sez puͦnth hallere. Dar ubere irkenne ich mich, daz der selbe sanger mir unde Eb[irhart] Ruͦden, voith zuͦ Buͦcheim, hat bescheden die stuͦre zuͦ Byschoffesheim, Cuͦllensheim, Amorbach, zuͦ Duͦrne unde zuͦ Buͦcheim, die da unvorwiseth ist, daz wir die sollen geben gein Schuͦreberg unde gein Solme, da man of unsern herren von Tryͤre leistet unde da schade ofget. Dirre dinge zuͦ eyme orkuͦnde gebe ich desen brif mit mime ingesigele besigelt, also man zelet noch Cristus gebuͦrthe druzehen huͦndert iar, in deme eyne unde dryszegesteme iare, an deme nesten sammesdage noch sente Lucien dage.

Rückvermerk:

Recog[nitio] Ebirh[art] de Rosenberg, qui recognoscit se recepisse Vᶜ et VIᶜ [!] l[i]b[ras] hall[ensium] a d[omino] Heilm[anno], Cantore asch[affenburgensi], quas Judei ex iussu officij vicedominj sibi tradiderunt

(1) Dies waren wesentlich oder gar ausschließlich Juden aus Aschaffenburg und Seligenstadt sowie eventuell Obernburg.

Überlieferung:

Würzburg, StA, Mainzer Urkunden 3750, Orig., dt., Perg.

  • Haverkamp, Balduin (1985), S. 466, Anm. 130;
  • REM 1, 2, Nr. 3177, S. 65.
  • Debler, Gemeinde (1995), S. 15;
  • Fischer, Aschaffenburg (1989), S. 269;
  • Trunk, Gemeinde (1980), S. 84.

(gem.) / Letzte Bearbeitung: 02.07.2015

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2015, MZ01, Nr. 193, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/MZ01/CP1-c1-013h.html (Datum des Zugriffs)

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