Quellen zur Geschichte der Juden im Erzbistum Mainz (1273-1347)

Zurück zur Übersicht

340 Quellen in diesem Teilcorpus. Sie sehen die Quelle 12.

Ebm. Mainz 1, Nr. 13

1278 November 25, Mainz

Grabstein des zu Mainz bestatteten Juden Mose, Sohn Davids:

הציון הלז
הוקם לראש
משה ב'ר' דוד
'החתן הנפטר ח

'בכסליו יום [ו] ל'ט
[לאלף ששי מנו[חתו
'תהא בגן עדן אמ' ס

Übersetzung:

Dieses (1) Steinmal
ist aufgerichtet zu Häupten
des Mose (2), Sohn des Herrn (3) David,
des Bräutigams, der verstarb am 8. (4)
Kislev, Freitag (5), [im Jahre] 39,
im sechsten Jahrtausend. Seine Ruhe (6)
sei im Garten Eden. Amen. Sela.

(1) Nach der Autopsie am Original. Avneri (Medieval Jewish Epitaphs from Magenza, Nr. 37, S. 149) entschied sich auf der Grundlage einer Fotografie für die Lesung: ‏(‎הל(ז.

(2) Dass bei dem Bräutigam Mose kein ‏'‎ר ('Herr') verzeichnet wurde, kann damit zusammenhängen, dass dieser Titel bzw. diese Anrede überwiegend bei verheirateten Männern Verwendung fand.

(3) ‏‏‏Zu '‎בן ר vgl. Avneri (Medieval Jewish Epitaphs from Magenza, Nr. 37, S. 149): ‏'‎בר.

(4) Nach der Autopsie am Original. Da Rapp, Chronik (1977), Nr. 72, S. 53, den '5.' als Monatstag jüdischer Zeitrechnung ansetzte, las er ‏'‎ה.

(5) Bei der Autopsie am Original war der Buchstabe (und ggf. dessen Überpunkt) des Wochentags jüdischer Zeitrechnung wegen der Beschädigung des Grabsteins schwer zu bestimmen. Salfeld (Martyrologium Nürnberger Memorbuch, Nr. 76, S. 436) errechnete (und las?) ihn als ו ('Freitag'). Avneri (Medieval Jewish Epitaphs from Magenza, Nr. 37, S. 149) edierte diesen Buchstaben mit Überpunkt, doch scheint die Annahme einer derartigen Markierung problematisch, denn der Buchstabe des Wochentages ist z. B. bei der Grabinschrift für Abraham, Sohn Isaaks (1292 II 22), nicht markiert, vielleicht wegen der Nachbarschaft zu (markierten) Jahreszahlbuchstaben. Da Rapp, Chronik (1977), Nr. 72, S. 53, korrespondierend mit dem von ihm angenommenen Monatstag als Wochentag jüdischer Zeitrechnung 'Dienstag' ansetzte, las er יום ג ‏.

(6) Bei der Autopsie war חתו nicht zu identifizieren. Avneri (Medieval Jewish Epitaphs from Magenza, Nr. 37, S. 149) edierte ‏(‎מנוח(תו.

Überlieferung:

Mainz, Judenfriedhof Denkmalsanlage, Nr. 72, hebr.

  • Rapp, Chronik (1977), Nr. 72, S. 53;
  • Mainzer hebräische Epitaphien, Nr. M 68, S. 84;
  • Martyrologium Nürnberger Memorbuch, Nr. 76, S. 436.
  • Vest, Friedhof (2000), S. 82.

(kcu.) / Letzte Bearbeitung: 18.08.2020

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2015, MZ01, Nr. 13, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/MZ01/CP1-c1-02qp.html (Datum des Zugriffs)

Lizenzhinweis

Die Datensätze stehen unter einer Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Lizenz und können unter Berücksichtigung der Lizenzbedingungen frei nachgenutzt werden. Sofern nicht anders angegeben, sind die verwendeten Bilder urheberrechtlich geschützt.

Zurück zur Übersicht