Quellen zur Geschichte der Juden im Erzbistum Mainz (1273-1347)

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Ebm. Mainz 1, Nr. 49

1293 August 13

Gemäß dem Auftrag des Mainzer Erzbischofs [Gerhard von Eppstein] teilen Dietmar, der Dekan der Frankfurter [Stifts-]Kirche [St. Bartholomäus], (Dythmarus, decanus ecclesie Frankenvordensis), und Ritter Rudolf Graslock (Rudolfus, dictus Grayslock, miles) dem Metropoliten die von ihnen aufgrund von Zeugenverhören festgestellten Rechte von Abt und Kloster [St. Marcellinus und Petrus zu] Seligenstadt in der Stadt Seligenstadt mit. Bei dieser Gelegenheit wird auch die Synagoge in Seligenstadt erwähnt: Dem Kloster komme das Recht zu, dass der jeweilige Abt der Stadt einen Schultheißen bestimme, der dem Schöffengericht vorsitzt. Der Schultheiß richtet über Vergehen, die innerhalb der Stadt stattfanden, ausgenommen Fälle von Raub oder Verwundungen sowie Tötungsdelikte und Übergriffe, die die Juden in ihrer Synagoge begehen (que a iudeis intra synagogam sive scolam suam committuntur), welche ausschließlich vom Vogt [des Klosters] abgeurteilt werden.

Ankündigung der Siegel Reinhards von Hanau, Dekan Dietmars und Ritter Rudolfs.

Actum et datum anno domini, MᵒCCᵒXCIIIᵒ, quinta feria ante assumptionem beate virginis proxima.

Überlieferung:

Darmstadt, StA, A 1 Nr. 208/24, Orig. (A); https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction.action?detailid=v1717952&icomefrom=search (Digitalisat), lat., Perg.; Darmstadt, StA, A 1 208/25 (Abschr., 19. August 1293) (B).

  • Seibert, Verfassung (1910), S. 66-75 (zu August 11) (aus A);
  • Weinckens, Vir (1714), S. 118-124 (aus B) .
  • GJ 2, 2, S. 761;
  • Steiner, Geschichte (1820), S. 181.

(gem.) / Letzte Bearbeitung: 13.07.2017

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2015, MZ01, Nr. 49, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/MZ01/MZ-c1-001u.html (Datum des Zugriffs)

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