Das Martyrologium des Nürnberger Memorbuchs (1273-1347)
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Nürnberger Memorbuch 1, Nr. 21
1288, zwischen Juni 3 und Juli 1
Als die "Getöteten von Kempen" (Kenpe) (הרוגי קנפא) (1) führt des Nürnberger Memorbuch folgende namentlich genannte Glaubenszeugen auf: Der wohltätige (הנדיב) R. Isaak, Sohn R. Samuels, seine Frau Mirjam, sein Sohn R. Samuel, seine Tochter, seine Schwiegermutter Frau Sara, sein Bruder R. Simson und sein Bruder R. Ascher; R. Isaak, der Schreiber (הסופר), seine Frau, seine Kinder und sein Bruder; R. Vivelin (וילין), seine Frau und seine Kinder; der Knabe (הנער) Abraham, Sohn R. Davids, "der um der Heiligung des göttlichen Namens willen verbrannt wurde" (הנשרף על קדוש השם).
בתמוז בסיון מ׳ח׳ל (Im Tammus, im Siwan 5048 [= 1288 Juni 3 bis Juli 1]) (2).
(1) Stadt am Niederrhein, Regierungsbezirk Düsseldorf.
(2) Der Eintrag enthält keine Datierung. Datumszeile ergänzt, nach fol. 90a, die alle Verfolgungsorte und die dazugehörigen Datierungen separat auflistet. Salfeld korrigiert zu "Im Tamus 5048" (Martyrologium Nürnberger Memorbuch, S. 4).
Überlieferung:
Orig. in Privatbesitz (nicht zugänglich); Fotostat: Jerusalem, IMHM, 2828 P, fol. 101a.
Druck: Martyrologium Nürnberger Memorbuch, S. 27 und 161.
Literatur: Geschichte der Juden 2 (2002), S. 177; Mentgen, Ritualmordaffäre (1995), S. 177; Ziwes, Studien (1995), S. 230; GJ 1, 1, S. 395.
Kommentar:
Zum Nürnberger Memorbuch vgl. NM01, Nr. 1. Motive und Umstände der Verfolgung nennt das Memorbuch nicht. Die Verfolgung stand wohl mit der den Juden zur Last gelegten Ermordung des "Guten Werner" von Oberwesel in Zusammenhang; vgl. Mentgen, Ritualmordaffäre (1995); ZIWES, Studien (1995), S. 230-237.
(rba./mno.) / Letzte Bearbeitung: 04.05.2011
Zitierhinweis
Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2011, NM01, Nr. 21, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/NM01/CP1-c1-001f.html (Datum des Zugriffs)
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Einleitung
Ausführliche Informationen zum Martyrologium des Nürnberger Memorbuchs finden Sie in der Einleitung von Rainer Josef Barzen.