Das Martyrologium des Nürnberger Memorbuchs (1273-1347)

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Nürnberger Memorbuch 1, Nr. 61

1298 Juli 28

Als die "Getöteten von Bamberg" (Babenberk) (הרוגי בבנברק) führt das Nürnberger Memorbuch folgende namentlich genannte Glaubenszeugen auf:
Der Greis (הישיש) R. Samuel, Sohn R. Jakobs, und dessen Sohn R. Josef, "welcher gefoltert wurde" (המיוסר); sein Sohn, der gelehrte (הח׳) R. Mose, dessen Ehefrau Diha (דיהא) und seine zwei Kinder, sein Sohn, der junge (הבחור) R. Ascher, und dessen Ehefrau, die junge Frode (ורודא הבחורה); Frau Zarlieb (צרליף) und ihre zwei Kinder; R. Alexander (אלכסנדרי), Sohn R. Jakobs, seine Frau Minna (מינא) und zwei Kinder; der alte R. Menachem, Sohn R. Moses, seine Schwiegertochter Frau Ester und ihre jungfräuliche (הבתולה) Tochter; die fromme (החסידה) Frau Jutta (יוטא), Tochter R. Abrahams, und ihre Tochter Frau Meitin (מייטין); der gelehrte (הח׳) R. Israel, Sohn des Rabbiners (מ׳ה׳ר׳) R. Jedidja (1), (seine Frau Godlif (גוטליף) (2), sein Sohn Salman (זלמן) und seine jungfräuliche (בתולה) Tochter; R. Mordechai, Sohn R, Samuels haKohen, seine Frau Zorlin (צורלין) und seine Tochter; Frau Rachel, Tochter R. Josefs haLevi, und ein Kind; der Bachur (הבחור) R. Menachem, Sohn R. Josuas haLevi, und seine Frau Gottlieb (גוטליף); die alte Frau Ottilia (אוטיליא); der gelehrte (הח׳) Greis (הישיש) R. Alexander (אלכסנדרי), Sohn R. Moses haKohen; R. [...] (3), Sohn R. Mordechais, seine Frau Gutlin (גוטלין), seine Tochter, die junge Frau Bonfilia (בונפיליא הבחורה), und ein kleines Mädchen (ילדה) Frau Zarlib (צרליף), Tochter R. Josefs haKohen, deren junge Tochter Pessa (פשא), [mit] zwei Kindern, und ihre Tochter, die Jungfrau (בתולה) Adlief (אדליף); Frau Hanna, Tochter R. Josefs haKohen, und ein Kind; Frau Gutlin (גוטלין), Tochter R. Jakobs, und ihr Sohn, der Talmudschüler (הבחור) R. Samuel haKohen und seine Frau Rosa; die alte Frau Ester, Tochter R. Moses haKohen, ihre Tochter Frau Gute (גוטא), Tochter R. Josefs, und ihr Sohn; R Menachem, seine Frau Minna (מינא), seine Tochter Hizwip (הצויף) und ein Kind; Frau Susa (זושא), Tochter R. Mose haKohen, ihre jugendliche (הבחורה) Tochter Frau Ella (עלא) und zwei Kinder; (4) R. Salomo, Sohn R. Aschers, seine Frau Kuza (קוצא), "welche verbrannt wurde" (הנשרפה), und sein Schwiegersohn R. Mordechai, Sohn R. Moses, dessen Frau Juttlin (יוטלין) und dessen Tochter, die Jungfrau (הבתולה) Gutlin (גוטלין), "welche verbrannt wurde" (השרופה); der alte R. Baruch, Sohn R. Josefs; Frau Hanna, Tochter R. Alexanders (אלכסנדרי) haKohen, ihre Tochter Pessa (פשא) und ihr Sohn, der Knabe (נער) Mose haKohen; der junge (הבחור) R. Leblang (לעבלנגא); Frau Bankia (בַנְקִיְא) und zwei Kinder; "der tüchtige Talmudschüler" (בחור חשוב) R. Meir und seine Frau Sarlin (שרלין) und zwei Kinder; R. Isaak, Sohn R. Eleasars haLevi, seine Frau Adlief (אדליף) und seine Kinder; die alte (הזקינה) Frau Zarit (צריט); Frau Hanna, Tochter des Rabbiners (ה׳ר׳) R. Israel; R. Mose, Sohn R. Aschers, seine Frau Adelheit (אדלהייט), seine Tochter Kaisrin (קייזרין) und sein Sohn, der Knabe (נער) Salman (זלמן); der alte (הזקן) R. Isaak, Sohn R. Gerschoms, seine Tochter Frau Hanna, "welche verbrannt wurde" (שנשרפה), deren Tochter, Frau Zarlieb (צרליף), deren Sohn, der junge (הבחור) R. Mordechai, Sohn R. Salomos, dessen Frau Ester mit ihrem Sohn; Frau Roslin (רוזלין), Tochter R. Jechiels, zwei Kinder; Frau Gute גוטא)), Tochter des Rabbiners (ה׳ר׳) R. Menachem haLevi, "welche verbrannt wurde" (אשר נשרפה), "und  ein  vier Tage altes Kind" (ילד בן ד׳ ימים); Frau Gnenlin (מ׳ גננלין), der Knabe (נער) Salomo, Sohn R. Aschers, und "drei Kinder, welche sie mit eigener Hand geschlachtet hatte" (אשר שחטם בידה ג׳ ילדי׳); der alte R, Josef, Sohn R. Gerschoms, seine Frau Sara und seine jugendliche (הבחורה) Tochter Frau Vromut (ורומוט); R. Isaak, Sohn R. Judas haKohen; R. Jechiel, Sohn R. Jakobs; R. Isaak, Sohn des Märtyrers (הק׳) R. Josef; die alte Frau Hanna, Tochter R. Gerschoms, und ihr Enkel; "der fromme Talmudschüler" (הבחור החסיד) R. Natan, Sohn R. Salomos; der alte R. Alexander (אלכסנדרי), Sohn R. Abrahams; R. Ascher, Sohn R. Mordechais, und seine Frau Riza (ריצא); die junge (בחוה) Frau Libheit (ליבחייט), "welche verbrannt wurde" (נשרפה); der Jüngling (הבחור) R. Isaak, Sohn R. Chiskias; der Jüngling (בחור) R. Josef, Sohn des Märtyrers (הק׳) R. Juda; R. Murlin (מורלין), "welcher verbrannt wurde" (אשר נשרף); "die übrigen Gäste" (4) (ושאר אורחים); "eine Frau und ihre drei Kinder" (אשה וג׳ ילדיה): und drei Franzosen (וצרפתים ג׳) R. Isaak Kotterer (קלוטרר) (5); R. Josef, Sohn R. Salomos, seine Frau und seine Tochter; der Knabe (הנער) Josef, Sohn R. Uris haLevi; R. Vivel[man] ([...]ויבל) (6).

(1) Mit dem Vater ist hier wohl R. Jedidja ben Israel aus Nürnberg gemeint, der auch in Speyer und in Köln fungierte. Er starb wohl 1307 in Nürnberg (Martyrologium Nürnberg Memorbuch, fol. 60b); vgl. GJ 2, 1, S. 49.

(2) Von anderer Hand über der Zeile ergänzt.

(3) Name fehlt in der Hs.

(4) In der Hs. erfolgt ein Verweis auf Randglosse mit weiteren Personennamen die am Rand durch Neuanschnitt des Buchblocks verloren sind.

(5) Salfeld nimmt an, dass es sich eventuell um das Glottertal handeln könnte (Martyrologium Nürnberg Memorbuch, S. 203, Anm. 3).

(6) Als Randglosse von anderer Hand ergänzt.

Überlieferung:

Orig. in Privatbesitz (nicht zugänglich); Fotostat: Jerusalem, IMHM, 2828 P, fol. 121b.

Druck: Martyrologium Nürnberger Memorbuch, S. 49 und 201.

Literatur: Geschichte der Juden 2 (2002), S. 33 f.; Lotter, Fränkische Judenpogrome (1999), S. 44; Lotter, Judenverfolgung (1988), S. 412; GJ 2,2, S.49.

Kommentar:

Zum Nürnberger Memorbuch vgl. NM01, Nr. 1. Motive der Verfolgung nennt das Memorbuch nicht. Die Morde fanden im Rahmen der so genannten "Rintfleisch"-Verfolgungen statt; vgl. Lotter, Judenverfolgung (1988). Eine Datierung fehlt in der Handschrift. Salfeld (Martyrologium Nürnberger Memorbuch, S. 203) berichtet von einer Verkaufsurkunde aus dem Bamberger Kreisarchiv vom 28. Juli 1298: an sente Panthaleonstage, do di Juden zu Babenberch wurden derslagen, vgl. BA01, Nr. 1.

(rba./mno.) / Letzte Bearbeitung: 11.05.2015

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2011, NM01, Nr. 61, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/NM01/CP1-c1-009d.html (Datum des Zugriffs)

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