Quellen zur Geschichte der Juden in den norddeutschen Bistümern (1273-1347)

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Norddeutschland 1, Nr. 42

1294 [zwischen Januar 1 und September 28], Lüneburg

Eintrag im ältesten Stadtbuch Lüneburgs: (1)

Rolf beim Wasser (Rolf apud Aquam) schuldet Holt 18 Mark Hamburger Pfennige, zu begleichen am Michaelisfest (2) beim jährlichen Markt. Falls die Rückzahlung nicht zum genannten Termin erfolgt, darf Holt sein Geld von den Juden entgegennehmen (Holt accipiet eosdem denarios in iudeos) zum Schaden Rolfs (supra dampnum dicti Rolfes). Es folgt die Nennung mehrerer Bürgen.

(1) Der Eintrag erfolgt unter dem Jahr 1294 (Anno domini MᵒCCLXXXXᵒIIIIᵒ) ohne weitere Datumsangabe. Die erste folgende präzise Datumsangabe ist: Acta sunt hec in vigilia s. Mẏchahelis (Lüneburgs ältestes Stadtbuch, S. 28 und 43).

(2) 1294 September 29.

Überlieferung:

Lüneburg, StadtA, Best. AB, Nr. 1, S. 23 f., Orig., lat., Perg.

Kommentar:

Das älteste Stadtbuch Lüneburgs, der sogenannte Alte Bürgerdonat (Donatus burgensium antiquus), beinhaltet neben städtischen Aufzeichnungen (NO01, Nr. 63) vor allem Einträge zu Privatangelegenheiten einzelner Bürger, in erster Linie Schuldversprechen aus den Jahren seit 1290. In diesem Zusammenhang treten Juden als Geldgeber (NO01, Nr. 67 und NO01, Nr. 110), Ersatz bei Nichtleistung (hier) oder Pfandverwahrer (NO01, Nr. 76) auf. In zwei Fällen trägt ein Schuldner den Beinamen apud iudeos (NO01, Nr. 78 und NO01, Nr. 85). Zum Bürgerdonat vgl. Lüneburgs ältestes Stadtbuch, S. I-XXVIII und XXVIII-XLVIII (speziell zu den Neubürgerlisten) und S. LXXVIII-LXXXVI (zu den Schuldversprechen).

(Johannes Deißler) / Letzte Bearbeitung: 22.01.2021

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2020, NO01, Nr. 42, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/NO01/NO-c1-001f.html (Datum des Zugriffs)

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