Quellen zur Geschichte der Juden in den norddeutschen Bistümern (1273-1347)
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Norddeutschland 1, Nr. 76
[zwischen 1314 Dezember 15 und 1315 Februar 5], Lüneburg
Eintrag im ältesten Lüneburger Stadtbuch: (1)
Konrad von Gerden schuldet Johannes von Wittinge 10 Mark Pfennige und den Schaden, die von Gaudete an bei den Juden angefallen sind und die noch anfallen werden, bis das Pfand von den Juden ausgelöst wird: Conradus de Gerden tenetur Johanni de Wittinge X marcas denariorum et dampnum, quod isti denarii a dominica Gaudete in domino in iudeos usuraverunt et ad huc poterunt usurare, antequam pignus redimatur a iudeis. (2)
(1) Der direkte Voreintrag datiert auf den 7. November 1314 (Actum Willebrordi), die unmittelbar dem Eintrag folgende Datumszeile nennt den 5. Februar 1315 (Anno domini MᵒCCCᵒXVᵒ actum Agathe virginis), obwohl erst kurz danach der eigentliche Eintrag für das Jahr 1315 mit der Nennung der Ratsleute beginnt. Der Formulierung folgend kann jedoch die Tagesangabe im Text (a dominica Gaudete in domino) selbst als Terminus post quem gelten. Gaudete war der dritte Sonntag im Advent, der im Jahre 1314 auf den 15. Dezember fiel.
(2) Der Eintrag ist gestrichen.
Überlieferung:
Lüneburg, StadtA, Best. AB, Nr. 1, S. 81, Orig., lat., Perg.
- Lüneburgs ältestes Stadtbuch, S. 91.
- GJ 2, 1, S. 499.
Kommentar:
Zum ältesten Stadtbuch Lüneburgs, dem sogenannten Alten Bürgerdonat (Donatus burgensium antiquus) vgl. NO01, Nr. 42.
(Johannes Deißler) / Letzte Bearbeitung: 22.01.2021
Zitierhinweis
Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2020, NO01, Nr. 76, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/NO01/NO-c1-001h.html (Datum des Zugriffs)
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Ausführliche Informationen zu Juden in den norddeutschen Bistümern finden Sie demnächst in der Einleitung von Johannes Deißler.
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