Quellen zur Geschichte der Juden in den norddeutschen Bistümern (1273-1347)

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Norddeutschland 1, Nr. 139

[zwischen 1330 April 10 und 1352 August 19]

Die Herzöge Otto und Wilhelm von Braunschweig-Lüneburg (Otto et Wilhelm duces de Brunswich et Luneborg) (1) informieren den Goslarer Rat, wie von diesem erbeten, darüber, dass eine Jüdin, die erklärt hat, dass sie gerne beim jüdischen Recht verbleiben will, damit auch [jetzt noch] zufrieden ist (Noveritis, nos informasse .. iudeam (2), ut petistis, que asseruit, quod libenti animo velit stare iudayco iuri, huic etiam esse contenta). Die Aussteller bitten den Rat, der Jüdin entsprechend ihrer Erklärung zu helfen (discretionem igitur vestram exoramus, quatinus eam adiuvetis, ut sibi secundum hoc eveniat et contingat).

Rückvermerk:

Prudentibus viris consulibus civitatis Goslarie detur hac litera

(1) Otto III., Herzog von Braunschweig-Lüneburg und Wilhelm II., Herzog von Braunschweig-Lüneburg. Da das Schreiben undatiert ist, sind ihre gemeinsamen Regierungszeiten (10. April 1330 bis 19. August 1352) der einzige Anhaltspunkt zur zeitlichen Einordnung.

(2) Es ist zu vermuten, dass die nicht näher spezifizierte Jüdin im Einflussbereich der Herzöge von Braunschweig-Lüneburg lebte und eine Angelegenheit in Goslar zu regeln hatte (link opac.regesta-imperii.de/id/137031>GJ 2, 1, S. 286 vermutet beispielsweise einen Rechtsstreit). Auf die Anwesenheit von Juden im Herrschaftsgebiet der Herzöge von Braunschweig-Wolfenbüttel unmittelbar vor den Toren der Stadt sollte daraus allerdings nicht geschlossen werden (link opac.regesta-imperii.de/id/137031>GJ 2, 1, S. 285).

Überlieferung:

Goslar, StadtA, Urkunden der Stadt Goslar, Nr. 187b, Orig., lat., Perg.

(Johannes Deißler) / Letzte Bearbeitung: 22.01.2021

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2020, NO01, Nr. 139, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/NO01/NO-c1-0031.html (Datum des Zugriffs)

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