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Norddeutschland 1, Nr. 35

[zwischen 1290 und 1300], Wismar

Eintrag im Wismarer Stadtbuch B: (1)

Ein im Wismarer Stadtbuch B angeheftetes Blatt gibt auf Vorder- und Rückseite eine Zusammenstellung der Schulden, darunter auch Verpflichtungen aus Stiftungen, Johannes Papes und seiner verstorbenen Ehefrau Gertrud. Als letzter Gläubiger Johannes' und seiner Frau wird der Jude Mordechai mit der relativ geringen Schuldsumme von 12 Schillingen erwähnt: Item Mardocheo iudeo (2) XII solidi.

(1) Das Einzelblatt ist undatiert, aus den Einträgen aller auf dem Blatt genannten Personen (17) ergibt sich ein das ganze Stadtbuch umfassender Zeitraum von 1272 bis 1297. Eine nähere zeitliche Eingrenzung bieten allein die Schuldner Johannes Pape und seine Frau Gertrud, die ansonsten in den Jahren 1293 bis 1295 nachgewiesen sind; vgl. Zweite[s] Wismarsche[s] Stadtbuch, Register, S. 90. Falls die Anheftung zeitliche Aussagekraft hat, müsste der Eintrag vor 1288 datieren, da er sich an Schuldenlisten der Stadt befindet, die vor dieses Jahr fallen; vgl. Zweite[s] Wismarsche[s] Stadtbuch, S. 16 (unter VIII.). In Abwägung aller Möglichkeiten wird der Eintrag auf die 90er-Jahre des 13. Jahrhunderts datiert.

(2) Möglicherweise ist er identisch mit dem 1303 in Wismar erwähnten Juden Mordacheus (NO01, Nr. 52).

Überlieferung:

• Zweite[s] Wismarsche[s] Stadtbuch, Nr. 16, S. 405.

Kommentar:

Zum Wismarer Stadtbuch B s. NO01, Nr. 3. Es handelt sich um eine der 20 eingehefteten oder eingelegten Privaturkunden, die ansonsten nicht im Stadtbuch verzeichnet sind; vgl. Zweite[s] Wismarsche[s] Stadtbuch, S. 17.

(Johannes Deißler) / Letzte Bearbeitung: 28.05.2021

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