Quellen zur Geschichte der Juden in den norddeutschen Bistümern (1273-1347)

Zurück zur Übersicht

273 Quellen in diesem Teilcorpus. Sie sehen die Quelle 64.

Norddeutschland 1, Nr. 64

1309 oder 1310, Wismar

Wienke Mai kauft vom Juden Natan ein in Wismar gelegenes Holzhaus und einen sich daran anschließenden Hof, welche beim Steinhaus Werner Paschedachs gelegen sind: Wyneke Mey (1) emit domum ligneam, sitam apud domum lapideam Werneri Paschedach (2), et curiam attinentem de Mathan (3) iudeo. (4)

(1) Belege für Familie Mai: MUB 4, S. 272, und 11, S. 426. Gegebenenfalls ist Wienke identisch mit dem in MUB 7, Nr. 4983, S. 624 f. angeführten Wynekonem Mey.

(2) Bei 'Mathan' dürfte es sich wohl nicht um eine Ableitung von Mortkhe handeln (vgl. dazu Beider, Dictionary (2001), S. 381-384), sondern eher um eine Verschreibung von Natan (Nathan).

(3) Werner Paschedach ist häufiger belegt (MUB 3, Nr. 1952, S. 296 f.; Nr. 2205, S. 491; Nr. 2314, S. 573; Nr. 2317, S. 575; MUB 7, Nr. 4409, S. 81, und Nr. 4489, S. 158.

(4) Das MUB vermutet den Originalbeleg in einem verlorenen Stadtbuch (vgl. dazu NO01, Nr. 52). Die von Schröder mitgeteilte Datierung dazu war nicht eindeutig, während er das Dokument auf S. 210 zum Jahr 1310 wiedergab, ist es auf S. 1371 zum Jahr 1309 überliefert worden.

Überlieferung:

Wismar, StadtA, Schröder, Ausführliche Beschreibung, S. 210 und S. 1371, (Kriegsverlust), lat., Papier.

Kommentar:

Zu Dieterich Schröders (1670-1753) Ausführlicher Beschreibung der Stadt und Herrschaft Wismar, einem Manuskript von 1441 Seiten in Folio mit 212 Seiten Inserenda, das Schröder im Jahr 1742 dem Rat der Stadt Wismar überließ und das Grundlage von Schröders Publikationen zu Wismar war, vgl. MUB 1, S. XLVIII. Diese wertvolle Zusammenstellung, die manches heute verlorene Detail überliefert, war den Editoren des MUB im Jahr 1936 noch zugänglich, seit der Sicherheitsverbringung in Folge des 2. Weltkrieges ist sie allerdings verloren. Vermutlich gehört das Manuskript zu den Beständen, die der Plünderung der Auslagerungskisten im Juni 1945 zum Opfer fielen; vgl. GJ 2, 2, S. 914, Anm. 24; Düsing, Stadtarchiv (1969), S. 50 und 59.

(Johannes Deißler) / Letzte Bearbeitung: 11.05.2021

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2020, NO01, Nr. 64, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/NO01/NO-c1-008f.html (Datum des Zugriffs)

Lizenzhinweis

Die Datensätze stehen unter einer Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Lizenz und können unter Berücksichtigung der Lizenzbedingungen frei nachgenutzt werden. Sofern nicht anders angegeben, sind die verwendeten Bilder urheberrechtlich geschützt.

Zurück zur Übersicht