Quellen zur Geschichte der Juden in den norddeutschen Bistümern (1273-1347)
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Norddeutschland 1, Nr. 85
1318 März 5, Lüneburg
Eintrag im ältesten Lüneburger Stadtbuch: (1)
Schuldverpflichtung Alards apud iudeos dictus bei Luder de Monte in Höhe von 31 Lüneburgischen Mark, die innerhalb von 14 Tagen nach dem Michaelsfest zu lösen waren: Alardus apud iudeos dictus (2) tenetur Ludero de Monte XXXI marcas denariorum, infra quindenam Michahelis (3) persolventur.
Actum Esto michi. (4)
(1) Das Jahresdatum (Anno domini MᵒCCCᵒXVIIIᵒ) findet sich in der Handschrift auf S. 87.
(2) Die Benennung apud iudeos dürfte daher rühren, dass Alard in unmittelbarer Nähe oder innerhalb der jüdischen Wohnstätten lebte (Lüneburgs ältestes Stadtbuch, S. XLVII f.); vgl. NO01, Nr. 63 und NO01, Nr. 78. Die hohen Kreditsummen hier und in NO01, Nr. 78 widersprechen der Vermutung, dass sozial höherstehendere (und damit kreditwürdigere) Personen Wohnstätten in der Nähe von oder in Judenquartieren gemieden haben.
(3) 1318 September 29.
(4) Der Eintrag ist radiert.
Überlieferung:
Lüneburg, StadtA, Best. AB, Nr. 1, S. 87, Orig., lat., Perg.
- Lüneburgs ältestes Stadtbuch, S. 96.
Kommentar:
Zum ältesten Stadtbuch Lüneburgs, dem sogenannten Alten Bürgerdonat (Donatus burgensium antiquus) vgl. NO01, Nr. 42.
(Johannes Deißler) / Letzte Bearbeitung: 22.01.2021
Zitierhinweis
Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2020, NO01, Nr. 85, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/NO01/NO-c1-009c.html (Datum des Zugriffs)
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Ausführliche Informationen zu Juden in den norddeutschen Bistümern finden Sie demnächst in der Einleitung von Johannes Deißler.
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