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Rothenburger Achtbücher 1, Nr. 33

1290 September 1

Im Achtbuch I des Rothenburger Landgerichts ist zum Jahre 1290 unter dem Tagesdatum In die sancti Egidii vermerkt:

[1.] Auf Klage Gnannas, der Frau des Judenmeisters, und ihres Schwiegersohnes Liebertrut wegen nicht beglichener Schulden und Bürgschaft in Höhe von 13 Unzen und der Zinsen sind Konrad Herold und Siegfried, beide aus Ostheim, mit der Acht belegt worden: Ad querimoniam Genanne, que est uxor magistri iudeorum, et generi (1) eius, qui vocatur Liebertrut, pro debitis promissis non satisfactis sive pro fide[iussione] videlicet unciorum XIII et pro usura proscripti sunt Cunradus Herolt et Sifridus, ambo de Osthain (2).

[2.] Auf Klage eines Juden, dessen Namen nicht mehr lesbar ist, wegen nicht eingelöster Schulden und einer Bürgschaft wurde eine Person mit dem Herkunftsnamen von Gattenhofen mit der Acht belegt: Ad querimoniam [… iudei pro debitis non solutis et fideiussione non … de Gattenhoven] (3).

(1) Die Verwandtschaftsbezeichnung gener kann auch Schwager bedeuten. Da dort, wo sich im späten 14. und 15. Jahrhundert in Rothenburger Quellen die Verwandtschaftsverhältnisse nachvollziehen lassen, gener im Sinne von Schwiegersohn Verwendung fand, wurde auch hier dieser Verwandtschaftsbezeichnung der Vorzug gegeben.

(2) Es ist unklar, ob es sich um Krautostheim, Gollachostheim, Ober- oder Unteröstheim handelt.

(3) Der Eintrag wurde ausradiert, kann jedoch teilweise erschlossen werden.

Überlieferung:

• Wehrmann, Rechtsstellung (1976), S. 158.

Kommentar:

Zum Achtbuch I des Rothenburger Landgerichts vgl. RA01, Nr. 1.

(jmü.) / Letzte Bearbeitung: 14.03.2017

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