Judenbetreffe in den Rothenburger Achtbüchern (1273-1347)

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Rothenburger Achtbücher 1, Nr. 205

1345 September 2

Im Achtbuch II des Rothenburger Landgerichts ist zum Jahre 1345 unter dem Tagesdatum Sexta feria ante Nativitatem virginis Marie gloriose vermerkt:

[1.] Auf Ersuchen Jakobs, des Sohns von Löwe "an der Ecke", ist Raben von Kirchberg mit der Acht belegt worden: Ad instantiam Jacob, filii Lewen anderecke (1), proscriptus est Raben de Kirchberg.

[2.] Auf Ersuchen Natans und Simons, der Söhne von Seligmann, ist Heinrich genannt Schirnbuch von Queckbronn mit der Acht belegt worden: Ad instantiam Natan et Symon, filiorum Selman (2), proscriptus est Heinrich dictus Schirnbuch de Queckbrun.

[3.] Auf Ersuchen Vivelins von Werdeck ist Walter Schecke, Schönwalters Stiefsohn, von Michelbach, mit der Acht belegt worden: Ad instantiam Fivelin de Werdecke (1) proscriptus est Walther Schecke, Schonwalthers stiffsuͦn, de Michelbach.

[4.] Auf Ersuchen Gutmanns ist Kraft im Meinsbach mit der Acht belegt worden: Ad instantiam Guitman (1) proscriptus est Krafto im Meinspach.

[5.] Auf Ersuchen Mosses, des Sohns von Löwe "an der Ecke", ist ein gewisser Walzenbach von Archshofen mit der Acht belegt worden: Ad instantiam Mosse, filii Lewen anderecke (1), proscriptus est - - Waltzenb[ach] de Argeshoven.

[6.] Auf Ersuchen Davids von Dürrwangen sind Ritter Friedrich der Jüngere von Gattenhofen, Ritter Heinrich Dunne, Wilhelm von Finsterlohr, Ritter Ropot von Gebsattel und eine weitere Person mit der Acht belegt worden: Ad instantiam David de Durnwang (1) proscripti sunt Friedrich de Gattenhoven iunior, miles (3), Heinrich Dunne, miles, […] (4), Willehelm de Finsterloch (3) et Ropot de Gebesedeln, miles.

[7.] Auf Ersuchen Josefs von Weil und Mosses, [seines] Sohns, sind Markard Schultheiß, Hermann Eckert, Reinbold Kirlewin, Gumpold und Walter Kapuz von Kitzingen mit der Acht belegt worden: Ad instantiam Josep de Wile et Mosse, filii (2), proscripti sunt Marckart Schultheiz, Herman Eckart, Reinbolt Kirlewin, Gumpolt et Walther Kapuz de Kitzingen.

[8.] Auf Ersuchen Salmans ist eine Person (deren Name nicht mehr lesbar ist) mit der Acht belegt worden: Ad instantiam Salman (1) proscriptus est […] (4).

[9.] Auf Ersuchen Salmans und Josebels ist Götz Dunne mit der Acht belegt worden: Ad instantiam Salman et Josabel (2) proscriptus est Gotze Duͦnne (3).

[10.] Auf Ersuchen Simons und Lemmlins "in der alten Schule" sind Götz Dunne von Equarhofen und Wiprecht von Finsterlohr mit der Acht belegt worden: Ad instantiam Symon et Lemblin in antiqua scola (2) proscripti sunt Gotze Duͦnne de Eckeburgehoven (3) et Wipperht de Finsterloch.

[11.] Auf Ersuchen Meierlins sind Heinrich Venolt von Hartershofen, Fricke von Aufkirchen sowie Siegfried und Walter genannt Buheler von Cadolzhofen mit der Acht belegt worden: Ad instantiam Meyerlin (1) proscripti sunt Heinrich Venolt de Hart[rats]hoven (3), Fricke de Ufkirchen (3), Sytzo et Walther dicti Buheler de Kadoltshoven.

[12.] Auf Ersuchen Seligmann Pappenheims sind Ritter Berthold von Wollmershausen, Konrad von Finsterlohr der Ältere, Wilhelm von Finsterlohr sowie eine weitere Person mit der Acht belegt worden: Ad instantiam Selcman Bappenheim (1) proscripti sunt Berhtold de Wolmershusen, miles, Conrad de Finsterloch senior, et Willehelm de Finsterloch (3), […] (4).

[13.] Auf Ersuchen Lemmlins von Heidelberg sind Brand von Seinsheim und Konrad von Gattenhofen genannt der alte Herr mit der Acht belegt worden: Ad instantiam Lemblin de Heidelberg (1) proscripti sunt Brant de Saunshein, Conrad de Gattenhoven dictum [!] den alten Herren (5).

[14.] Auf Ersuchen Süßkinds sind von Seiten Abrahams genannt Meiol Ulrich von Künzelsau, wohnhaft in Haagen, Siegfried genannt Netzebart, Konrad genannt Gockenbach von Löwenstein sowie Konrad, Walter und Freche von Hanenbach mit der Acht belegt worden: Ad instantiam Suͦzkint (1) ex parte Abraham dicti Meyol proscripti sunt Ulrich de Kutzelawe, residens in Hagen, Sy[frid] dictus Netzebart, Conrad dictus Gockenbach de Lewenstein, Conrad, Walther et Freche de Hanenbach.

(1) Der Kläger ist nicht explizit als Jude bezeichnet.

(2) Die Kläger sind nicht explizit als Juden bezeichnet.

(3) Der Name ist durchgestrichen.

(4) Der Name ist ausradiert worden.

(5) Der Namenzusatz ist über der Zeile eingetragen.

Überlieferung:

Nürnberg, StA, Reichsstadt Rothenburg, Akten 487b, fol. 50v-51r, Orig., Perg.

Kommentar:

Zum Achtbuch II des Rothenburger Landgerichts vgl. RA01, Nr. 1.

(jmü.) / Letzte Bearbeitung: 14.03.2017

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, RA01, Nr. 205, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/RA01/RA-c1-005o.html (Datum des Zugriffs)

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