Quellen zur Geschichte der Juden in der Reichsstadt Rothenburg o. d. T. (1273–1347)

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Reichsstadt Rothenburg 1, Nr. 53

1345 August 3

Kraft von Hohenlohe (Kraffte von Hohenloch) und seine Ehefrau Anne beauftragen für sich und ihre Erben die Bürgermeister, den Rat und die Bürger der Stadt Rothenburg [o. d. T.] (Rotenburg), die Stadt und die Burg Röttingen (Rotyngen) mit etlichen Zugehörungen, die die von Hohenlohe dem Bischof Otto (Otte) und dem Hochstift zu Würzburg (Wirtzburg) verkauft haben, auszuhändigen. Für den Fall des plötzlichen Ablebens des Bischofs sollen Stadt und Burg Röttingen an dessen Nachfolger oder das Würzburger Domkapitel übergeben werden. Die Aushändigung soll erfolgen, sobald im Auftrag des Hochstifts für ausstehende Schulden der Aussteller 6.000 Pfund Heller an Christen und Juden in Rothenburg gezahlt oder aber zumindest dem Willen und Geheiß der vorgenannten Bürgermeister und des Rats entsprechend versichert (vergewizzet) worden sind. Die von Hohenlohe versprechen, dagegen nichts mit Worten oder Werken zu unternehmen, was sie durch Anhängung ihres Siegels beglaubigen.

Die Rothenburger ihrerseits geloben dem Bischof auf Geheiß Krafts von Hohenlohe und seiner Frau, niemand anderem als dem Bischof oder seinem Stift die Stadt und die Burg Röttingen auszuhändigen. Darum haben die Hohenloher dem ehrbaren Ritter Walter Küchenmeister (Walther den kuchinmeister), Amtmann zu Röttingen, und in gleicher Weise dessen Nachfolgern befohlen, dem Stift zu Würzburg Stadt und Burg Röttingen in vorgeschriebener Weise auszuhändigen. Dies bestätigen sie mit Anhängung des Rothenburger Stadtsiegels. Walther seinerseits hat eidlich versprochen, die vorgenannte Stadt und Burg dem Stift auszuhändigen; auch er bekennt dies durch Anhängung seines Siegels an den Brief.

Der geben ist von Cristes geburte drutzehen hundert iare und dornoch in dem funften und viertzigestem jare an der nehsten Mittewuchen vor sant Laurencien tag.

Überlieferung:

Rothenburg o. d. T., StadtA, U 1006, Orig., dt., Perg.

  • Hohenlohisches UB 2, Nr. 698, S. 592 f.
  • Urkunden der Reichsstadt Rothenburg 1, Nr. 729, S. 299.
  • Weller, Hohenlohe 2 (1908), S. 179.

Kommentar:

Vgl. RO01, Nr. 54, wo die Zahlung von 6.000 Pfund seitens des Würzburger Hochstifts bestätigt wird.

(csm.) / Letzte Bearbeitung: 17.02.2016

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2014, RO01, Nr. 53, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/RO01/CP1-c1-0096.html (Datum des Zugriffs)

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