Von Werra und Leine bis zum Bober: Quellen zur Geschichte der Juden in Thüringen und Sachsen

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Thüringen/Sachsen 1, Nr. 122

1316 Mai 13

Gerhard Marschall von Gosserstedt gibt bekannt, dass er wegen Schulden bei Juden (apud judeos debitis) mit Zustimmung seines Bruders Heinrich drei Mark jährliche Einkünfte in Lissdorf an Albert, Abt des Klosters Pforte, von welchem er sie zu Lehen hatte, für 24 Mark verkauft. Mit dieser Summe hat der Abt die Schulden Gerhards in Wiehe beim Juden Abraham (in Wihe Abraham iudeo) gelöst. Damit soll das Kloster von allen Ansprüchen seiner Erben sicher sein. Die Urkunde soll mit den Siegeln Gerhards, seines Bruders Heinrich und ihrer Neffen patrueles und Zeugen Heinrich, Hermann und Dietrich Marschall von Holzhausen versehen werden. Weitere Zeugen sind der Prior Hermann, der Subprior Konrad, der Kämmerer Hermann, Eckhardt der Bäcker (fornarius) der Pforter Mönche, Bruder Heinrich, Hofmeister in Gernstedt, Bruder Busso, Bruder Johannes, der Scheunenmeister (horrearius) der Konversen in Pforte.

Datum anno domini Mᵒ CCCᵒ XVI in die beati Servacii episcopi et confessoris. (1)

(1) Nach Abschr. A.

Überlieferung:

Schulpforte, Archiv und Bibliothek der Landesschule Pforta, Hs. T, fol. 131r/v, Abschr. (frühneuzeitlich) [A], lat.; ebd. Hs. D, fol. 110v, (Abschr., 14. Jh., gekürzt) [B].

  • UB des Klosters Pforte 1, 2, Nr. 466, S. 433 f.;
  • Böhme, Beweis [1774], Beylagen, S. 20.
  • Wolff, Chronik des Klosters Pforta 2 (1846), S. 363 f.
  • Lämmerhirt, Anfänge (2015), S. 82;
  • Lämmerhirt, Juden (2007), S. 20;
  • Böhme, Beweis [1774], S. 5.

Kommentar:

Die Abschr. in Hs. D ist stark gekürzt, die zweite Zeugenliste fehlt.

(mlä.) / Letzte Bearbeitung: 09.02.2016

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2015, TW01, Nr. 122, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/TW01/TW-c1-000n.html (Datum des Zugriffs)

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