Von Werra und Leine bis zum Bober: Quellen zur Geschichte der Juden in Thüringen und Sachsen

Zurück zur Übersicht

281 Quellen in diesem Teilcorpus. Sie sehen die Quelle 96.

Thüringen/Sachsen 1, Nr. 95

[zwischen 1308 und 1344]

Die zweite Statutensammlung der Stadt Nordhausen enthält eine Bestimmung zu Juden: Ein Bürger darf nicht fälschlicherweise erklären, er habe Geld bei einem Juden geliehen, und darf auch keine Zinsen mit dem Juden gemeinsam nehmen. Darauf steht eine Strafe von zwei Mark, auch für den Juden, falls er mit seinem Genossen überführt wird:

LXII (1)

Di lute in di joden wiset unde en hein gelt din genomen het. (2)

Swelch borger spreche, he hette gelt uf einen in di joden genomen, unde were des nicht, unde neme den gesuch mit me ioden, di git zwo marc, unde di iode alse vil, ab man ez ober den ioden mit eime sime genoze komet.

(1) Artikelnummer in Rot am rechten Rand.

(2) Überschrift in Rot am linken Rand.

Überlieferung:

Nordhausen, StadtA, 1.2. II Na 2 Nordhäuser Einung (Statuten), Pergt. Hs. (B), 1308-1444, unpag., Art. 66 (62), Orig., dt., Perg.

  • Stern, Nordhausen (1927), S. 15 (Abb.);
  • Förstemann, Alte Gesetze 2 (1837), Art. 66 (62), S. 14.
  • Lämmerhirt, Anfänge (2015), S. 84;
  • Stern, Nordhausen (1927), S. 16;
  • Nordhusana (1865), S. 273.

Kommentar:

Der Artikel fasst in gewisser Weise zwei Artikel in den ersten Statuten der Stadt zusammen, nach welchen einerseits gemeinsame Geschäfte mit Juden untersagt sind und andererseits nicht fälschlicherweise behauptet werden dürfe, die Schulden anderer Christen seien als Geldleihe bei Juden genommen worden (TW01, Nr. 31). In einer dritten Statutensammlung wurde der Artikel wiederholt; vgl. ###TW-c1-004l###.

(mlä.) / Letzte Bearbeitung: 12.02.2016

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2015, TW01, Nr. 95, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/TW01/TW-c1-001i.html (Datum des Zugriffs)

Lizenzhinweis

Die Datensätze stehen unter einer Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Lizenz und können unter Berücksichtigung der Lizenzbedingungen frei nachgenutzt werden. Sofern nicht anders angegeben, sind die verwendeten Bilder urheberrechtlich geschützt.

Zurück zur Übersicht