Von Werra und Leine bis zum Bober: Quellen zur Geschichte der Juden in Thüringen und Sachsen

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281 Quellen in diesem Teilcorpus. Sie sehen die Quelle 36.

Thüringen/Sachsen 1, Nr. 36

1286 Juli 6, Dresden

Heinrich, Markgraf von Meißen und den Osterlanden gibt bekannt, dass er zu seinem Seelenheil Leo, Propst des Augustiner-Chorherrenstifts St. Afra in Meißen, folgende Güter überträgt: zwei Hufe in Brockwitz, die Otto von Rüdingsdorf (Rudinghesdorf) und Johannes von Kottewitz (Chotatscuitz) inne haben, im Wert von 80 Mark Silber, sowie eine Mühle, gelegen am Fluss Triebisch bei Meißen unter dem Judenberg (molendium situm super fluvium Trebescam prope Misnam sub monte Judeorum), die Peter von Pröda (Prevdowe) und seine Frau Petrissa und deren Erben von Petrissas ersten Mann inne haben, von welcher ein Pfund Freiberger Pfennige und zwei Malter Weizen jährliche Zinsen zu leisten sind und welche einen Wert von zehn Mark Silber und zehn Pfund Freiberger Pfennige hat. Dies verkauft Heinrich mit allen Rechten. Wollen die genannten Personen, die die Hufen und die Mühle von Meinher, dem Burggrafen von Meißen, haben, diese Güter aufgeben, so sollen diese zu Ehren der Mutter und Jungfrau Maria und zum Seelenheil des Ausstellers dauerhaft an St. Afra in Meißen gehen. Zur Bestätigung für sich und seine Nachfolger hat der Markgraf Heinrich in Dresden diesen Brief ausgestellt (hanc nostram patentem litteram super eo Dresden dari) und kündigt sein Siegel an. Der Datierung folgen die Namen der Zeugen, nämlich Meinher, Burggraf von Meißen, Rudger von Zschochau (Schachowe), die Brüder Johannes und Heinrich von Syden, Hermann von Maltitz, der Küchemeister Friedrich, Hermann von Tannenfeld, Heinrich von Hunsberc und andere.

Anno domini Mᵒ. CCᵒ. LXXXᵒ. VIᵒ, II. nonas julii.

Rückvermerk:

Nr. 1148a: 1) Brockwiz II mansus (13. Jh.); 2) 1286 (13./14. Jh.); 3) Littera super molendium sub monte judeorum, qui censuat I taler et ii maldaria siliginis (14./15. Jh.); 4) Meißen et Afra Benadung (neuzeitlich); 5) 2. Nonas Julii (neuzeitlich, hinter die Jahreszahl gesetzt). Nr. 1148b: 1) Brockwiz II mansus (13. Jh.); 2) 1286 (13./14. Jh.); 3) Littera super molendium sub monte judeorum (14./15. Jh.); 4) Sancte Affer Meissen (neuzeitlich); 5) Sancte Apfra kauffbrief Meißen (neuzeitlich); 4) 2. Nonas Julii (neuzeitlich).

Überlieferung:

Dresden, HStA, 10001 Ältere Urkunden, Nr. 1148a, Orig., lat.; ebd., Nr. 1148b (zweite Ausfertigung).

  • UB Meißen, Nr. 175, S. 124.
  • Regesten der Urkunden des Sächsischen Landeshauptarchivs Dresden 1, Nr. 1401, S. 318.
  • Lämmerhirt, Juden (2007), S. 10, 106 und 120;
  • Leicht, Judengemeinde Meißen (1891), S. 438.

(mlä.) / Letzte Bearbeitung: 12.02.2016

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2015, TW01, Nr. 36, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/TW01/TW-c1-003a.html (Datum des Zugriffs)

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