Quellen zur Geschichte der Juden im Bistum Würzburg (1273-1347)

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Bm. Würzburg 1, Nr. 79

1288 Juli 2, Osternohe

Bischof Manegold von Würzburg urteilt, dass der Zehnte in Gissigheim (Gisenkein), den Konrad von Boxberg als würzburgisches Lehen trug und an den Juden Anselm von Lauda verpfändet hatte (dedisset Anshelmo Judeo de Lauden in solutionem quorundam debitorum), nach dem Tod des Boxbergers heimgefallen sei. Daher habe Bischof Manegold den Zehnten an Kraft von Hohenlohe zu Lehen gegeben. Der Bischof weist darauf hin, dass Juden nicht das Recht haben, Lehen zu halten (cum idem Judeus inhabilis esset ad capiendum feoda). Die Ansprüche der Brüder Heinrich und Theoderich Phele auf den Zehnten werden abgewiesen.

Folgende bischöflichen Ministerialen waren anwesend: Sintheramus, Eberlin, genannt Hunckelin, Heinrich Wolvolt, der Schultheiß Eckelin, Berold von Hoppherbein, Eberlin von Randersacker, Heinrich Mulin, Sibodo von Wallhausen, Sibodo von Heidingsfeld, Konrad Schenk von Randersacker, Eckelin von Roßberg und Rapot von Hohenlohe.

Als Zeugen erscheinen die Würzburger Domkapitulare Rudolf von Hürnheim, Dekan, Albert von Löwenstein, Scholaster, Werner von Tannenberg, Archidiakon, Ludwig von Hohenberg und Hermann von Liebesberg, außerdem die Ritter Herman Lezzo, Konrad von Finsterloch und Konrad von Ashausen sowie die Würzburger Bürger Heinrich vom Rebstock, Heinrich Weibeler und Johannes von Ariete.

In evidenciam autem premissorum presentes litteras sigilli nostri patrocinio iussimus communiri pontificatus nostri anno primo.(1)

Im Urkundenext erscheint ein Hinweis darauf,

Rückvermerk:

Urteilbriefe über den zehenden zu Gissenkeim der einem Juden versetzt gewesen ist herrurend von den Herren von Boxberg (15. Jh.?)

(1) Die genaue Datierung auf den 25. August 1288 findet sich zu Beginn der Urkunde (anno Domini Mᵒ CCᵒ LXXXVIIIᵒ In die sanctorum martyrum Processi et Martiniani).

Überlieferung:

Neuenstein, Hohenlohe Zentralarchiv, Gemeinschaftliches Archiv, Schublade LII, Nr. 1, Orig., lat., Perg.

  • Hohenlohisches UB 1, Nr. 479, S. 327-329.

(bkr.) / Letzte Bearbeitung: 17.02.2016

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2015, WB01, Nr. 79, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/WB01/WB-c1-0001.html (Datum des Zugriffs)

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