Quellen zur Geschichte der Juden im Bistum Würzburg (1273-1347)

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Bm. Würzburg 1, Nr. 234

1322 Juli 8, Heilbronn

Schultheiß, Rat und Gemeinde der Stadt Heilbronn haben unter Vermittlung Graf Eberhards I. von Württemberg mit König Friedrich dem Schönen einen Vertrag geschlossen. Vom kommenden 25. Juli an schließen beide Parteien für zwei Jahre einen Waffenstillstand. Falls König Ludwig der Bayer sich länger als drei Tage vor der Stadt aufhalte, ohne von den Habsburgern vertrieben zu werden, darf die Stadt Heilbronn dem Wittelsbacher

huldigen. Während des Waffenstillstands von zwei Jahren soll die Stadt jedes Jahr am Martinstag (1) 800 Pfund Heller an Herzog Leopold von Österreich, den Bruder König Friedrichs, zahlen. Im Gegenzug sollen der Herzog und der Graf von Württemberg die Stadt schützen. Huldigt die Stadt in der Frist König Friedrich, will der ihr eine zweijährige Steuerfreiheit gewähren.

Swaz wir auch den Juden haben abe genomen, des sullen wir ledig sin gentzelichen und dar umme von im kein straffuͦnge haben noch anforderunge. Swaz wir auch und uͦnser buͥrger den Juden haben an behabet mit geistelichen gerihte, daz sol uͦns und den uͦnsern buͥrgern also stete beliben und sol uͦns dar an niht irren noch beswern mit keinen sachen, daz es uͦns ze schaden meͦchte komen.

Sobald König Friedrich in der Region ist, soll er der Stadt seinen besiegelten Gegenbrief aushändigen.

Siegelankündigung der Stadt Heilbronn.

Dirre brief ist geben und geschehen diesiu tedinge da man zalt von Cristes gebuirte driuzehenhuͦndert jare und in dem zweiundzwenzigsten jare, an sant Kylians tag.

(1) 11. November

Überlieferung:

Wien, HHStA, Signatur unbekannt, Orig., dt., Perg.

  • MGH Const. 5, Nr. 665, S. 527 f.;
  • Kopp, Geschichte 4, 2, Nr. 60, S. 490 f.
  • RI (alt) 1314–1347, Nr. 1196, S. 148;
  • UB Heilbronn 1, Nr. 100, S. 43.
  • Menzel, Zeit (2012), S. 159-164.

Kommentar:

Ein Verweis auf das HHStA Wien findet sich bei Kopp, Geschichte 4, 2, Nr. 60, S. 490 f., und bei UB Heilbronn I, Nr. 100, S. 43. Die Urkunde ist im Österreichischen Staatsarchiv aber nicht aufzufinden.

(bkr.) / Letzte Bearbeitung: 19.01.2016

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2015, WB01, Nr. 234, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/WB01/WB-c1-001i.html (Datum des Zugriffs)

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