Quellen zur Geschichte der Juden im Bistum Würzburg (1273-1347)

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Bm. Würzburg 1, Nr. 86

um 1290, Würzburg

Der Würzburger Archidiakon Friedrich von Stolberg schuldet den Juden M. und V. sieben Pfund Heller und verspricht, ihnen, so lange die Schuld nicht vollständig beglichen ist, täglich ein Brot zu zahlen (unum panem prebendalem).

Besiegelung durch den Aussteller Ludwig von Hohenburg.

Überlieferung:

Wien, Universität, IÖG, Hs. 130, fol. 6r/v, Abschr., lat.

  • Würzburger Formularbuch, Nr. 87, S. 284.

Kommentar:

Das unkoschere Brot aus christlicher Herstellung war für Juden nicht zum Verzehr geeignet. Daher wurde es von ihnen entweder an ihre christlichen Bediensteten weitergegeben oder, was eher anzunehmen ist, die Zinszahlung bestand im jeweiligen Gegenwert eines Brotes pro Tag.

Bei dem nur noch fragmentarisch erhaltenen Formularbuch des Würzburger Offizialats handelt es sich um das älteste Buch dieser Art im Reichsgebiet. Es ist um 1280 entstanden (Nr. 1-55). Um 1290 und um 1310 wurde das Buch um weitere Formulare ergänzt (Nr. 56-104 und 105-115); vgl. Wendehorst, Würzburger Formularbücher (1954/55), S. 185 f.

(bkr.) / Letzte Bearbeitung: 27.01.2017

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2015, WB01, Nr. 86, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/WB01/WB-c1-0028.html (Datum des Zugriffs)

Lizenzhinweis

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