Quellen zur Geschichte der Juden in Westfalen

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Westfalen 1, Nr. 49

[zwischen 1306 und 1308]

Verzeichnis über die Einkünfte des Kölner Erzbischofs im Herzogtum Westfalen aus den Jahren 1306 bis 1308 (1), darunter auch Eintragungen zu den Judensteuern in Vreden und Soest:

Item oppidum Vredene pro medietate est archiepiscopi. Et (2) fermentum, iudicium, thelonium et judei pro medietate sunt archiepiscopi, de quibus mariscalcus nichil tollit. […] (3)

Item Judaei Susacienses solvunt annuatim octo marcas, quas tollit officiatus. (4)

(1) Das Verzeichnis wurde ursprünglich vom kurkölnischen Marschall Joghann von Plettenberg aufgezeichnet. Die Zusammenstellung fand Mitte des 15. Jahrhunderts unter Erzbischof Dietrich von Moers (1414-1463) Eingang in den Liber iurium et feudorum Westphaliae, Arnsberg et Recklinghausen congestus sub Theoorico de Moersa, archiepiscopo Coloniensi. Zur Datierung des Buches, das eine nach Orten geordnete Übersicht über die Rechte und Lehen der kölnischen Kirche in Westfalen gibt, vgl. REK 4, Nr. 376, S. 74, Anm. 2. Es enthält zahlreiche Fehler und Unklarheiten. Die Gesamteinnahmen des Marschalls beliefen sich auf 1.295 Mark an Geld und 2.910 Malter Getreide; vgl. REK 4, Nr. 376, S. 73. Zu diesen Einnahmen aus den westfälischen Besitzungen gehörten auch die 6 Mark der Juden von Recklinghausen, die sich der Edelherr Ludolf der Jüngere von Steinfurt angeeignet hatte (WF01, Nr. 48) .

(2) Es ist nicht auszuschließen, dass hier ibi zu lesen ist.

(3) Auf S. 148 der Handschrift. Vreden gehörte seit 1252 je zur Hälfte dem Bischof von Münster und dem Erzbischof von Köln. Erst später fiel es dem Hochstift Münster endgültig zu.

(4) Auf S. 165 der Handschrift.

Überlieferung:

Münster, LA, Msc. I, Nr. 182, S. 148 und 165, lat., Perg.; Abschr. (Mitte 15. Jh.).

  • WJ 1, Nr. 53, S. 73;
  • REK 4, Nr. 377, S. 73 f.;
  • UB zur Landes- und Rechtsgeschichte 1, S. 621 f.
  • Terhalle, [Art.] Vreden (2008), S. 701;
  • Pracht-Jörns, Kulturerbe 5 (2005), S. 573;
  • Pracht-Jörns, Kulturerbe 4 (2002), S. 116;
  • Aschoff, Juden Gesellschaft (1993), S. 577;
  • Aschoff, Attendorner Juden (1986), S. 206 f.;
  • Aschoff, Borken (1983), S. 17 (Vollzitat in Anm.);
  • Aschoff, Soest (1981), S. 502;
  • EJ 16 (1971-1973), Sp. 74;
  • GJ 2, 2, S. 858;
  • Maser, Dortmund (1911/12), S. 55;
  • Vogeler, Stellung (1882), S. 72;
  • Gierse, Juden in Westfalen (1878), S. 24 (unter irrigem Datum).

(dia.) / Letzte Bearbeitung: 07.03.2018

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2015, WF01, Nr. 49, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/WF01/CP1-c1-022p.html (Datum des Zugriffs)

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