Quellen zur Geschichte der Juden in Westfalen

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Westfalen 1, Nr. 53

[1308 Juli 6]

Graf Engelbert [II.] von der Mark verspricht für den Fall, dass ihm die Vogtei zu Essen übertragen wird, achtzehn aufgezählte Bedingungen einhalten zu wollen. Dazu gehört auch, nicht in Angelegenheiten der Rechtsprechung, Münze, Juden und alle weiteren Rechte der Stadt Essen eingreifen zu wollen, sondern die Äbtissin (1) schalten und walten zu lassen und ihr dabei mit Rat und Tat beiseite beizustehen, wann immer er hierfür von ihr ersucht wird: Si eligendus fuerit dominus Engelbertus, restituet et tradet ante omnia privilegia, literas et instrumenta, quecumque pater suus optinuit sive ab ecclesia nostra sive a domino rege super advocatia ecclesie nostre. […] Item quod ipse in opido et iurisdictione Asindensi, in moneta, iudeis et quibuscumque iuribus aliis ibidem nichil iuris vendicabit, sed de hiis omnibus abbatissam, prout ad eam pertinet, disponere et ordinare permittet et ei cooperabitur consilio et auxilio ad disponendum de hiis, quandocumque ad hoc fuerit ab ipsa requisitus. […] (2)

[Datum […] anno domini Mᵒ CCCᵐᵒ octavo, in octava apostolorum Petri et Pauli.] (3)

(1) Äbtissin war von spätestens 1242 bis 1292 Berta von Arnsburg.

(2) Die Bestimmungen folgen denjenigen seines Vorgängers vom Mai 1291 (WF01, Nr. 9).

(3) Das Transfix ist undatiert. Die Datierungszeile folgt der Urkunde, der das Transfix angehängt ist und die auf die einzelnen Bestimmungen des Transfix Bezug nimmt (WUB 11, 1, Nr. 603, S. 342 f.).

Überlieferung:

Duisburg, LA, AA 0248, Nr. 202, Orig. (Transfix bzw. undatierter Entwurf an Urk. 202; Digitalisat) , lat., Perg.; Münster, LA, W 002, Nr. 106, S. 21-24 (Abschr., 18. Jh.; Digitalisat).

Kommentar:

In einer Urkunde von 1308 Juli 6 bestätigt Graf Engelbert II. von der Mark, dass er in Zusammenhang mit seiner Wahl zum Vogt von Essen durch die Äbtissin und den Konvent von Essen, die im angehängten Tranfix verfassten Bedingungen einhält. Die hier genannten Konditionen fanden keinen Eingang in die eigentliche Urkunde. Graf Engelbert gelobte, eine solche bis zum Michaelisfest (1308 September 29) dem Stift zu übergeben (WUB 11, 1 Nr. 603, S. 342).

(Diethard Aschoff) / Letzte Bearbeitung: 20.12.2023

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2015, WF01, Nr. 53, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/WF01/CP1-c1-022q.html (Datum des Zugriffs)

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