Quellen zur Geschichte der Juden in Westfalen

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Westfalen 1, Nr. 107

1324

Im Liber ordinarius des Paderborner Doms von 1324 lautet die liturgische Anweisung für die große Fürbitte am Karfreitag sinngemäß: Alle Bitten werden vom Diakon mit dem Ruf eingeleitet: Beuget die Knie! Vor der Bitte für die Juden entfällt der Ruf. Die Anweisung gehört nicht zur Paderborner Eigenliturgie, sondern entspricht dem allgemeinen Karfreitagsritus bis in die jüngste Gegenwart. (1)

(1) Die Erklärung lautet: Hier unterlässt der Diakon die Aufforderung zur Kniebeugung, um nicht das Andenken an die Schmach zu erneuern, mit der angeblich die Juden um diese Stunde den Heiland durch Kniebeugen verhöhnten; vgl. Brandt/Hengst, Paderborn (2002), S. 524.

Überlieferung:

Paderborn, Erzbistumsarchiv, I - 19 rot, 9-69, fol. 41v, Abschr. (um 1660), dt., Papier.

Kommentar:

Zum Ordinarius Paderbornensis vgl. Paderborner liber ordinarius, S. 7 und 11-13.

(Diethard Aschoff) / Letzte Bearbeitung: 20.12.2023

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2015, WF01, Nr. 107, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/WF01/CP1-c1-028g.html (Datum des Zugriffs)

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