Quellen zur Geschichte der Juden in Westfalen
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Westfalen 1, Nr. 165
1338 Mai 20
Graf Adolf [II.] von der Mark gestattet dem Juden Vivus (Vivus judeus) (1) mit seiner Frau und seinen Hausgenossen (eius uxor et familia) sechs Jahre lang, von Pfingsten 1338 an gerechnet (a festo Penthecostes proxime futuro per sex annos), in Dortmund abgabenfrei zu wohnen (plenam licentiam morandi et permanendi in Tremonia tali modo, quod ab omni exactione liberi erunt). Das betrifft auch etwaige Forderungen des Kaisers, für den der Graf von der Mark hier stellvertretend fungiert (… nobis aut domino nostro Romanorum imperatori, cuius in hac parte vice fungimur). Dafür hatte Vivus dem Ritter Henrich von Wickede (miles Henricus de Wickede) zum Nutzen des Grafen 5 Mark guter Pfennige übergeben. Der Graf verspricht weiterhin, die Freiheiten der genannten Juden zu wahren und sie ebenso wie seine übrigen Juden zu schützen (predictos iudeos in omni libertate et tutela conservare … tamquam ceteros nostros iudeos fideliter defendere et tueri).
Es folgt die Ankündigung des gräflichen Siegels.
Datum anno domini 1338 feria quarta ante Ascensionem domini.
(1) Vgl. WF01, Nr. 143, wo Vivus von der Stadt Dortmund einen dreijähriges Geleit erhält, das am 17. März 1342 (WF01, Nr. 179) noch einmal verlängert wird.
Überlieferung:
Dortmund, StadtA, Urkunde Nr. 281, Orig. (Kriegsverlust), lat., Perg.
- WJ 1, Nr. 115, S. 117;
- DUB 1, Nr. 535, S. 363.
- DUB, Erg. Bd. 1, Nr. 721, S. 349 f.;
- Fahne, Grafschaft 2 (1855), Nr. 103, S. 131.
- Kosche, Studien (2002), S. 159, 257 und 333;
- Aschoff, Kamen (1991), S. 10, Anm. 106;
- Friedenberg, Seals (1987), Nr. 135, S. 257;
- GJ 2, 1, S. 171;
- Caro, Sozialgeschichte 2 (1920), S. 184;
- Maser, Dortmund (1911/12), S. 13 f.;
- Rösel, Reichssteuern (1910), S. 342 f.;
- Dortmunder Statuten, S. CXXXV, Anm. 3;
- Koppmann, Dortmund (1867), S. 87.
(dia.) / Letzte Bearbeitung: 03.05.2016
Zitierhinweis
Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2015, WF01, Nr. 165, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/WF01/WF-c1-000z.html (Datum des Zugriffs)
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Einleitung
Ausführliche Informationen zu den Quellen zur Geschichte der Juden in Westfalen finden Sie in der Einleitung von Johannes Deißler.