Quellen zur Geschichte der Juden in Westfalen

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Westfalen 1, Nr. 85

1317 Mai 22, Heidelberg

König Ludwig [IV., der Bayer] überträgt dem Grafen Dietrich [VII.] von Kleve alle Lehen des Reiches und die Pfandschaften, die er dem Grafen Engelbert [II.] von der Mark wegen dessen Undankbarkeit und Aufsässigkeit entzogen hat, und zwar die Vogtei der Reichsabtei Werden, die Vogtei über die Juden zu Dortmund, (possessiones et bona, videlicet advocatiam regalis ecclesie Werdensis, advocatiam iudeorum Tremonensium), den Oberhof zu Wiblingwerde, den Oberhof in Brackel, die Reichsgüter bei Altena, den Oberhof zu Westhofen und die Stapelleute von Dortmund.

Datum in Heidelberch XIᵒ kalendas iunii anno domini millesimo trecentesimo septimo decimo, regni vero nostri anno tertio. (1)

(1) Die Urkunde hat starke Moderschäden mit Textverlust im oberen Teil.

Überlieferung:

Duisburg, LA, AA 0053, Nr. 146, Orig. (Digitalisat), lat., Perg.; ebd., zu Nr. 146 (Abschr., 18. Jh.; Digitalisat).

Kommentar:

Grund für die erneute Wendung war, dass Graf Engelbert II. im Thronstreit zwischen Ludwig dem Bayern und Friedrich dem Schönen auf Ludwigs Seite trat; vgl. Rübel, Grafschaft 1 (1917), S. 327. Die Urkunde erwähnt auch der klevische Notar Gert van der Schuren (1411-1496) in seiner bis 1450 reichenden klevischen Chronik, die er im Auftrag Herzog Johanns I. von Kleve-Mark (1448-1481) unter Rückgriff auf das herzogliche Archiv ab 1471 anfertigte (Clevische Chronik, S. 59 f.); zu Gert von der Schuren und seinem Werk vgl. ebd., S. X-XXX.

(Diethard Aschoff) / Letzte Bearbeitung: 20.12.2023

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2015, WF01, Nr. 85, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/WF01/WF-c1-001k.html (Datum des Zugriffs)

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