Quellen zur Geschichte der Juden in Westfalen
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Westfalen 1, Nr. 178
1342 März 14
Vor genannten Bürgermeistern und Kämmerern der Stadt Paderborn verkauft der Paderborner Bürger Heinrich Rykenowe mit Zustimmung Heinrich Arnolds und seiner Söhne und Erben vor genannten Zeugen Einkünfte von einer Mark Paderborner Währung an den Dekan und das Kapitel der Kirche der Apostel Petrus und Andreas in Paderborn aus dem ihm gehörenden steinernen Haus, das derzeit Juden (1) bewohnen, gelegen bei der Marktkirche beim sogenannten Ring in der Mitte der Straße, zusammen mit einem Garten vor dem Hirtentor (in domum suam lapideam, quam nunc iudei inhabitant, sitam iuxta forensem ecclesiam prope locum dictum Ring via media cum horto libero suo ante valvam Herdesdor).
Die Einkünfte sind in zwei Raten zu je einer halben Mark jeweils am Michaelsfest (in festo Michaelis) (2) und am Fest Petri Kettenfeier (in festo Petri ad cathedram) (3) fällig.
Datum anno domini Mᵒ CCCXL secundo feria quinta ante dominicam Iudica.
(1) Brandt/Hengst, Paderborn (2002), S. 528, halten die iudei nicht für Juden, sondern für „Mitglieder des adeligen Geschlecht der Jude, Jüdden, Jode oder Jöde, die sich latinisiert Iudaei nannten. Allerdings kommen iudei in allen Kasusformen des Plurals als Begriff ohne Apposition ständig in den gleichzeitigen westfälischen Urkunden vor. Hiermit sind ausschließlich Konfessionsjuden gemeint, nie das Geschlecht der “Jodde“ in seinen vielen Schreibweisen.
(2) September 29.
(3) Februar 22.
Überlieferung:
Münster, LA, W 001, Nr. 121, fol. 82v-83r, Abschr. (15. Jh.; Digitalisat), lat., Papier; Paderborn, StadtA, Franz Joseph Gehrken, Urkundenbuch der Stadt Paderborn, S. 149 (Abschr., 19. Jh.).
- Kosche, Studien (2002), S. 49, Anm. 61 [Teiledition];
- WJ 1, Nr. 119, S. 121 [Teiledition];
- Urkunden Stift Busdorf 1, Nr. 169, S. 173 f.
- Aschoff, Westfalen (2006), S. 39;
- Kosche, Studien (2002), S. 48 f., Anm. 61;
- Brandt/Hengst, Paderborn (2002), S. 526;
- Pracht-Jörns, Kulturerbe 3 (1998), S. 453;
- Aschoff, Judentum (1979), S. 132, Anm. 27;
- GJ 2, 2, S. 643 f.;
- Brilling, Nachweise (1959), S. 154;
- Kraft, Paderborn (1938), S. 107, Anm. 12;
- Inventare der nichtstaatlichen Archive Kreis Paderborn, S. 105;
- Altmann, Paderborn (1923), S. 1 f.
(Diethard Aschoff) / Letzte Bearbeitung: 20.12.2023
Zitierhinweis
Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2015, WF01, Nr. 178, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/WF01/WF-c1-001s.html (Datum des Zugriffs)
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Einleitung
Ausführliche Informationen zu den Quellen zur Geschichte der Juden in Westfalen finden Sie in der Einleitung von Johannes Deißler.