Quellen zur Geschichte der Juden in Westfalen

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Westfalen 1, Nr. 121

1328 August 28, [Essen]

Nach seiner Wahl zum Vogt des Stiftes Essen gelobt Graf Adolf II. von der Mark der Äbtissin Kunigunde und dem Kapitel, die Rechte des Stifts in einem auf sechs Jahre befristeten Revers zu respektieren. Er wird sich dabei auch nicht in die Rechtsprechung, in die Münze und die Juden betreffende Angelegenheiten sowie in alle weiteren Rechte der Stadt Essen einmischen, sondern allein die Äbtissin bestimmen und regeln lassen und ihr mit Rat und Tat helfen, wann immer er von ihr dazu aufgefordert wird (Item quod nos in opido jurisdictione et moneta Asindensis iudeis et quibuscunque iurisbus aliis ididem nihil iuris nobis vendicabimus, sed de hiis omnibus dominam abbatissam prout ad eam pertinent disponere et ordinare permittemus et ei cooperabimur consilio et auxilio ad disponendum de hiis, quandocumque ab ipsa ad hoc fuerimus requisiti).

Datum anno domini Mᵒ CCCᵐᵒ vicesimo octavo, in vigilia Decollationis beati Johannis Baptiste.

Überlieferung:

Duisburg, LA, AA 0248, Nr. 330, Orig. (Digitalisat), lat., Perg.; Münster, LA, W 002, Nr. 106, S. 49-51 (Abschr., 18. Jh.; Digitalisat).

Kommentar:

Die Unverletztlichkeit des Judenregals der Äbtissin hatten zuvor auch schon Graf Eberhard II. von der Mark im Mai 1291 (WF01, Nr. 9) und Graf Engelbert von der Mark im Juli 1308 (WF01, Nr. 53) gelobt.

(Johannes Deißler) / Letzte Bearbeitung: 20.12.2023

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2015, WF01, Nr. 121, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/WF01/WF-c1-0022.html (Datum des Zugriffs)

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