Quellen zur Geschichte der Juden im Bistum Worms (1273-1347)
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Bm. Worms 1, Nr. 21
1281 Juli 18
Der Komtur Johann und die Brüder des Deutschordenshauses in Einsiedel [bei Kaiserslautern] bekunden, dass die ehemals bestehende Streitsache zwischen ihnen und Johann von Hohenecken durch Vermittlung geeigneter ehrenwerter Männer in der Weise friedlich beigelegt wurde, dass den Brüdern [zu Einsiedel] folgende Güter zugestanden wurden: der Beerengarten unterhalb des Morlauterer Wegs und des unteren Weihers, der Acker unmittelbar an der Meizersteige, der Rorichwoog, die Hofstatt des Juden Bonet, die Hofstatt zwischen dem Haus Hertelos und der Bäckerei Dietrichs von Weilerbach und die Pachtgebühr für die Mühle in Kaulbach. Es siegeln die Aussteller gemeinsam mit dem Propst zu Kaiserslautern.
Universis presentes litteras inspecturis nos, Iohannes comendator et fratres domus theut[onicae] in Heremo, notum facimus, quod de omni controversia et rancore, que dudum vertebatur inter nos et Iohannem dominum de Honeckem mediantibus probis viris et honestis pervenimus ad concordiam et pacem in hunc modum, quod nobis fratribus hec bona cedebantur[:] Bergarte infra viam, que ducit Morlut[er] et lacum inferiorem; item ager iuxta Meizersteige; item Rorichwach sicut nunc habetur; item area Boneti (1) iudei (2); item area inter domum Hertellonis et pistrinum Th[eoderici] de Wilrebach; item redemptionem molendini apud Culebach. In cuius rei testimonium presentem litteram nostro sigillo necnon sigillo domini prepositi Lut[rea] dedimus consignatam. Datum anno domini MᵒCCᵒLXXXᵒ primo, feria sexta post Divisionem apostolorum.
(1) Im UB der Stadt Kaiserslautern 1, Nr. 455, S. 299, und in Dolch, Judenviertel (2010), S. 58, wurde area Boneti iudei fälschlich mit 'Flur Judenhut', von Fendler, Geschichte (1986), S. 37, ebenfalls irrig mit 'Gebiet des 'guten Juden'' übersetzt.
(2) Merkwürdigerweise hat der Herausgeber Johann Heinrich Hennes im UB des deutschen Ordens 2, Nr. 269, S. 238, Boneti iudei nicht transkribiert und statt dessen ohne Erläuterung Auslassungspunkte gesetzt.
Überlieferung:
München, BHStA, Rheinpfalz, U 2090, Orig., lat., Perg.
- UB des deutschen Ordens 2, Nr. 269, S. 238 [unvollständig, zu Juli 17].
- UB der Stadt Kaiserslautern 1, Nr. 455, S. 298 f.
- Dolch, Judenviertel (2010), S. 58;
- Fendler, Geschichte (1986), S. 37.
(Gerd Mentgen) / Letzte Bearbeitung: 08.04.2022
Zitierhinweis
Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2020, WO01, Nr. 21, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/WO01/CP1-c1-00m9.html (Datum des Zugriffs)
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Ausführliche Informationen zu den Quellen zur Geschichte der Juden im Bistum Worms finden Sie demnächst in der Einleitung von Gerd Mentgen.
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