Quellen zur Geschichte der Juden in Frankfurt und der Wetterau (1348-1390)

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Reichsstadt Frankfurt und Wetterau 2, Nr. 19

1348 Mai 3

Rule von Hörnsheim und seine Ehefrau Bertrad, Bürger zu Butzbach, bekunden, dass sie dem Ritter Eberhard Löwe von Steinfurt eine Ewiggülte in Höhe einer halben Mark Pfennige, die auf ihrem Haus und Garten ruht, welche innerhalb der Ringmauer zu Butzbach unter den Juden gelegen sind und an ein Judenhaus grenzen, verkauft haben. Diese Gülte weist Ritter Eberhard zu seinem Seelenheil dem Konvent des zu Hochweisel ansässigen St. Johannesordens an. Auf Bitte der Parteien siegeln Anselm von Hochweisel, Schultheiß zu Butzbach, sowie die Schöffen daselbst mit dem Siegel der Stadt.

Kundt sey gethan allen guͦten leutten, die diesen brieff sehennde oder horennde lesen, das ich Rule von Herlijsheim unnd Bertrade, min eliche wirtin, burgere zuo Butzbach, bekennen fur unns und unser erbenn, dass wir mitt samender hanndt recht und redeliche haben verkaufft und verkauffenn dem vesten und ersamen rittere hern Eberhardt Löwen vom Steinfurdt eine halbe margk ewiges pfennig geltts, drey heller vor denn colschen pfennig zuͦ rechene, uff unserem hause, hoffstad unnd darttenn, unnd was darzuͦ gehoret, die da gelegenn sindt in der ringmauren zuͦ Butzpach untter denn judenn als ferre wendentt als das judenn hauß gehett, unnd der drauff wurdett gein hernn Setzepande, die da gevallen soll alle jar ewigliche uff sancte Martins tag (1), umb siebenn margk pfennige, drey heller vor denn colschen pfennig zuͦ rechene, unnd sein wir des gelts gutliche unnd gentzliche bezalitt. Unnd die selbenn halbe margk pfennig gelts hatt her bescheiden unnd gegebenn den erbarn geistlichen luttenn, dem convent zu Weyssele, ordinis sancte Johannis, gemeinliche uff iren disch zu petancien zuͦ troste und zuͦ hulpfe hernn Eberhardt Löwen unnd aller seiner altvurttern sele. Wehres auch sache, das wir oder unser erbin die halbenn vorgenanntte margk gelts nitt in gebenn uff sanct Martins tag, an die stadt als hie vorbenandt ist, so sollentt unnd mogentt sie die vorgeanantte underpfand uffholen, als des landes gewonheitt ist, unnd damitt thun und lassen als mitt irem eigenn gutte. Hie bij sindt gewest unnd seindt als gezuge die weysenn lutte, Henrich Ryche, Henrich Wyßeler, schöpfenen, Syfridt vonn Steinfurtt, Lanprecht, ein burger zuͦ Butzpach unnd anders viell gutter lutte. zuͦ grosser unnd mehrer festigkeit, des haben wir mit ein gebettenn ingesiegell, der vesten leutte Anßhelmen vonn Hoen Weysselle, ein schultheißen zuͦ Butzbach, unnd die stadt daselbst zu Butzpach, das sie die ingesiegell durch unser bitte willen hant gehencket ann diesenn brieff. So bekennen wir Anßhelm vorgenandt unnd wir die Schöpfenenn zu Butzbach, das wir durch bitte willenn Rulen unnd Bertrade, der egenannte lutte, ich Anßhelm min ingesiegell, unnd wir die schoffenen unnser stadt ingesiegell habenn gehencket ann diesenn brieff, zu einenn urkunde dirrenn itzgenannten pfennig gultte. Datum anno domini MᵒCCCᵒXLVIIIᵒ, ipso die Inventationis sancte Crucis.

(1) November 11.

Überlieferung:

Darmstadt, StA, Best. 1 C A, Nr. 196, fol. 13r-14v, Abschr. (17. Jh.); https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v1294060 (Digitalisat), dt., Papier.

(dsc.) / Letzte Bearbeitung: 20.02.2018

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, FW02, Nr. 19, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/FW02/CP1-c1-018e.html (Datum des Zugriffs)

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