Quellen zur Geschichte der Juden in Frankfurt und der Wetterau (1348-1390)

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Reichsstadt Frankfurt und Wetterau 2, Nr. 24

1348 Mai 23, [Frankfurt a. M.]

Eintrag im Frankfurter Insatzbuch 2:

Der Frankfurter Bürger Arnold Schurge und seine Frau Katherine haben vor Siegfried von Speyer, Bürgermeister zu Frankfurt, an den Wollhändler Rudolf und dessen Erben einen Ramhof und zwei Rahmen, gelegen neben Konrad von Husen, für einen Kredit in Höhe von zwölf Mark Pfennigen verpfändet. Die Schuldner versprechen eine Rückzahlung des Geldes bis Maria Geburt und erlauben ihrem Gläubiger, das Geld bis zu diesem Termin bei Juden aufzunehmen. Sofern Arnold und seine Frau an dem vereinbarten Termin das Hauptkapital sowie den Judenschaden nicht vollständig bezahlt haben, so darf Rudolf den verpfändeten Hof an sich neben und selbst verpfänden oder verkaufen:

Nota, Arnold Schuͤrge und [Katherine] (2), sin eliche wirten, hand mit samendir hand [versatzt] Rudolffe wullenkeuffere und ainen erben eynen ramhob und zwo rame (1) nebe an Conrad von Husen [gelegen] fuͤr zwelff mark phennige guder werunge, die sullent sie ime bezalin uff unser frawen tag, alse sie geborn ward nuͤ neyst komet (3). Auch wan Rudolff adir sine erben daz geld zuͤ den juden nemen hy zuschen, ob sie es nicht geraden mochten, den judenschaden sullint sie ime abe tun glich mit houbitgelde. Und engebin sie Rudolff adir sinen erben des geldes niht uff die zit alse vor stet geschrebin, so mag Rudolff adir sine erben den ramhob ane gryffen und mogen verkouffen ader versetzen, alse verre daz sie beyde houbitgeld und judenschaden da mydde genehmt. Geschehin vor Syfride von Spire, dem burgermeystere. Anno domini MᵒCCCᵒXLVIII, feria sexta ante Urbani. (4)

(1) Es handelt sich um Wollweberrahmen, die auch namengebend fü den Hof waren.

(2) Die Vorlage weist an dieser Stelle eine Textlücke auf, in die der Name von Arnolds Frau jedoch nicht mehr eingetragen wurde. Die Ergänzung erfolgte nach dem unmittelbar nachfolgenden Eintrag der Vorlage, in welche dieselben beiden Schuldner einen weiteren Kredit aufnahmen; vgl. FW02, Nr. 25.

(3) 1348 September 8.

(4) Der Eintrag ist gestrichen.

Überlieferung:

Frankfurt, ISG, Insatzbuch 2, fol. 19v, Orig., dt., Papier.

Kommentar:

Zu den Frankfurter Insatzbüchern vgl. FW01, Nr. 103.

(dsc.) / Letzte Bearbeitung: 20.02.2018

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, FW02, Nr. 24, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/FW02/FW-c1-0006.html (Datum des Zugriffs)

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